Im ersten Lebensjahr des Babies, so raten Experten, sollten Eltern direkte Sonneneinstrahlung auf die frisch geborene Haut vermeiden. Denn ein hauteigener Sonnenschutz, wie er sich im späteren Leben entwickelt, fehlt in dieser Zeit noch völlig. Sonnenschutzmittel sind aber gerade in den ersten Monaten ebenfalls nicht zu empfehlen, da sie die noch sehr empfindliche Haut des Säuglings unnötig strapazieren. Von den positiven Eigenschaften des Sonnenlichts, wie beispielsweise der Vitamin-D-Produktion, kann das Baby auch profitieren, wenn die Einstrahlung nur indirekt auf die Haut wirkt.
Ältere Kinder kopieren oft das elterliche Vorbild. Daher ist es entscheidend, dass die Erwachsenen den richtigen Sonnenschutz vorleben und dessen Bedeutung immer wieder erklären. Besser als jede Sonnencreme schützen dicht gewebte Kleidung und der Aufenthalt im Schatten. Gerade im Sommer sollte auch eine Kopfbedeckung nicht fehlen, die auch das Gesicht vor der Strahlung abschirmt. Weiße und schwarze Kleidungsstücke eignen sich übrigens nicht so gut wie bunte, um vor UV-Strahlung zu schützen. Farbige Textilien absorbieren nämlich mehr Licht und filtern dadurch eine größere Menge Strahlen. Ein guter Test ist es, vor dem Anziehen den Stoff gegen eine starke Lichtquelle oder die Sonne zu halten. Je weniger Licht durchscheint, desto besser schützt das Kleidungsstück.
Sonnenschutzmittel sind eine gute Ergänzung im Kampf gegen die UV-Strahlenbelastung. Der Lichtschutzfaktor sollte hier nicht geringer als 20 sein. Experten empfehlen zudem, wasserfeste Präparate zu wählen, die sowohl gegen UV-A- als auch gegen UV-B-Strahlen wirken. Hält sich das Kind im Wasser auf, beispielsweise im Schwimmbad oder Baggersee, sind die Schultern im Idealfall immer mit Stoff bedeckt.
Ganz ohne Hilfsmittel kann man schon den Schutz erhöhen, indem man Aktivitäten im Freien auf die frühen Vormittags- oder späten Nachmittagsstunden legt. Dann ist die Sonne schwächer als in den Mittagsstunden, was wiederum bedeutet: geringere UV-Belastung! Offene Schuhe, wie zum Beispiel Sandalen, sind zwar sehr luftig, lassen aber auch viel Sonne durch. Geschlossenes Schuhwerk ist besser, sollte aber auch bequem und atmungsaktiv sein.
Die Textilindustrie bietet sonnendichte Kleidung an. Wer so etwas kaufen möchte, achte nach Möglichkeit auf einen UV-Protektionsfaktor (UPF) von mindestens 30. Lange Ärmel sind hier natürlich immer besser. Bequem und nicht zu eng anliegend sollte das Sonnenschutz-T-Shirt aber natürlich auch sein.
Neben der Haut wollen auch die Augen des Kindes vor der Sonne geschützt werden. Während nämlich in späteren Jahren das Auge sich altersbedingt leicht eintrübt und so einen Eigenschutz gegen die Strahlen bildet, sind Kinder quasi Schutzlos dem Lichteinfall ausgeliefert. Daher dürfen auch die Kleinsten bereits Sonnenbrillen tragen - und sollen es sogar.
Beherzigt man diese Empfehlungen aus dem Kreise der Experten, kann der nächste Sommerurlaub, der Besuch am Badesee oder die Wanderung ins Grüne kommen. Denn Aktivitäten im Freien sind besonders für Kinder wichtig, um ein Bewusstsein für ihre Umwelt zu entwickeln und neue Eindrücke zu sammeln. Bewegung an der frischen Luft, das wussten schon unsere Groß- und Urgroßmütter, ist gesund und fördert die Abwehrkräfte. Die möglichen Risiken, das weiß nun wieder die moderne Medizin, sollte man dabei aber nicht unterschätzen. Für die Gesundheit des Kindes - auch im Alter.
aktualisiert am 02.07.2010