Die Verantwortung woanders zu suchen, ist natürlich sehr bequem. Doch in erster Linie kann nur der Schüler, die Schülerin selbst dafür sorgen, bessere Noten zu schreiben. Und schließlich gibt es ja trotz der widrigen Umstände auch noch Kinder in der Klasse, die gute Leistungen erbringen. Das eigene Verhalten ist oft der Schlüssel zur Verbesserung. Wir haben hierzu einige Tipps für dich, Schülerin oder Schüler, zusammen getragen. Und ein guter Einstieg für die eigene Verbesserung bietet die Selbsreflektion, in der eine objektive Bilanz des vergangenen, nicht so gut gelaufenen Schulhalbjahres gezogen wird.
Zunächst ist die Erkenntnis wichtig, dass ein schlechtes Zeugnis nicht das Ende deines Lebens und schon gar nicht das Ende aller Tage ist. Selbstmitleid hilft niemandem, am wenigsten dir selbst. Ursachenforschung bringt mehr als sich selbst einzureden, dass man wohl einfach zu dumm für die Schule ist. Motiviere dich selbst, erkenne, dass du es auch besser kannst. Eine fundierte Selbsterkenntnis kommt von ganz alleine, wenn du dir einige grundlegende Fragen zu deinem Verhalten stellst: Bin ich im Unterricht aufmerksam, oder beschäftige ich mich anderen Dingen, statt dem Lehrer zuzuhören? Pflege ich einen ordentlichen Umgang mit meinen Schulsachen? Halte ich diese immer sorgfältig beisammen? Wie sieht es mit den Hausaufgaben aus: Erledige ich die immer? Gebe ich wirklich alles, um mich auf Prüfungen vorzubereiten?
Oft wirst du eine oder mehrere dieser Fragen eher mit „Nein" beantworten müssen. Und wenn das so ist, weißt du schon ziemlich genau, woran du arbeiten musst, um dich zu verbessern. Wenn deine Probleme sich auf einige wenige Fächer beschränken, müssen nur die Lücken geschlossen werden, liegt mehr im Argen, musst du auch mehr an dir arbeiten, um wieder den Anschluss zu erwischen.
Jetzt weißt du schon einmal, wo deine größten Probleme liegen. Und jetzt? Nun beginnt die eigentliche Arbeit. Und dabei zählt nicht zuletzt, nach außen einen guten Eindruck zu vermitteln. Denn dein Lehrer wird dir eher eine bessere Note geben, wenn er erkennt, dass du dich wirklich bemühst. Man muss ja nicht in jedem Fach der absolute Überflieger sein. (Das ist sogar eher ein bisschen unheimlich.) Aber ein aufrecht sitzender, aufmerksamer und - vor allem - ausgeschlafener Schüler erweckt nicht den Eindruck, dass ihm alles egal sei und das finden Lehrer naturgemäß gar nicht so verkehrt.
Schluss also mit Kaffeeklatsch mit dem Tischnachbarn, SMS-Schreiben und iPod-Hören im Unterricht. Stattdessen solltest du es mal mit mündlicher Mitarbeit versuchen. Kurze und präzise Antworten zeigen, dass du wirklich aktiv an der Erarbeitung des Stoffs mitarbeiten willst. Melde dich auch, um nachzufragen und habe den Mut, eine falsche Antwort zu geben. Das ist besser, als gar nichts zu sagen. Und wenn du schon alles wüsstest, müsstest du ja nicht mehr zur Schule gehen, oder?
Hausaufgaben gehören nicht zu deinen Hobbies? Nun, wer auch immer Hausaufgaben erfunden hat: Das war nicht sein Ziel. Dennoch gehören sie zur Pflicht und sollten daher möglichst gewissenhaft erledigt werden. Immerhin willst du dich ja verbessern. Um auch zu Hause noch im Thema zu bleiben, hilft es dir, während des Unterrichts für dich selbst kurze, verständliche Notizen im Telegrammstil anzufertigen. Schiebe die Erledigung der Aufgaben nicht auf die lange Bank. Das sorgt nur für ein schlechtes Gewissen und macht die Bearbeitung umso schwerer, je länger die Unterrichtsstunde zurück liegt.
Streber mag keiner? Das mag sein, aber dein guter Ruf wird nicht unwiederbringlich den Bach hinunter gehen, wenn du deinen Lehrer fragst, ob du zu einem bestimmten Thema mal ein Referat halten darfst. Das gibt Pluspunkte, die dich am Ende des Halb- oder Schuljahres retten können.
Diese Überschrift klingt reißerisch, ist sie auch. Es geht einfach darum, dass du schlechte Noten, die du für ungerechtfertigt hältst, nicht einfach hinnehmen solltest. Rede mit dem Lehrer, schildere sachlich deine Situation, dass du dich ungerecht behandelt fühlst und lass dir erklären, wie es zu der schlechten Bewertung kommen konnte. Er kann dir auch am besten sagen, was du ändern musst, um beim nächsten Mal besser zu werden. Und lass dir auch gezielt sagen, was du richtig machst. Das motiviert und gibt dir Hinweise, wohin die Reise gehen muss.
Probleme bei den Hausaufgaben? Nobody's perfect. Wenn du etwas nicht lösen kannst, dann ist das eben so. Schreibe dann die betreffende Aufgabe nicht einfach bei einem Mitschüler ab, sondern frage in der nächsten Stunde nach. Mut zum Fehler, denn aus Fehlern wird man klug. (Das klingt abgedroschen, aber etwas Wahres ist schon dran.) Organisiere dich. Führe einen Kalender, in dem du schulische und private Termine festhältst. Sei mutig und arbeite auch mal eine oder zwei Seiten im Buch vor. Das musst du ja nicht an die große Glocke hängen, aber so kannst du vermeiden, ins Hintertreffen zu geraten. Nutze das Internet nicht nur für Twitter, Facebook und SchülerVZ, sondern profitiere auch und insbesondere von den Möglichkeiten, dich beim Lernen zu unterstützen.
Es ist wahr, Spickzettel helfen. Und zwar auch und gerade dann, wenn man sie nicht während der Klassenarbeit benutzt. Schreibe einen persönlichen Spicker, bei dem du auf engstem Raum die wichtigsten Informationen festhältst. Wiederhole die Übung, dann merkst du, dass du immer weniger aufschreiben musst, weil du schon viel mehr im Kopf hast. Übe ausgiebig vor Klassenarbeiten, denn nur Übung macht den Meister. Und wenn es soweit ist: Lass dich nicht stressen, sei entspannt. Denn übermäßiger Druck hilft dir nicht, eine bessere Note zu schreiben. Im Gegenteil. Wenn du im Vorfeld alles getan hast, was du konntest, dann wird das auch reichen.
Wir hoffen, dass diese kurzen Anregungen eine Hilfestellung geben und dir zeigen können, wie du als potentiell erfolgreicher Schüler das angebrochene Schuljahr meistern kannst, wie du dich verhalten solltest, um reelle Chancen auf bessere Noten zu haben. Am Ende hast du es in der Hand. Wir wünschen dir viel Erfolg!
aktualisiert am 06.09.2010