Kinder benötigen zu ihrer gesunden Entwicklung ein ausreichendes Maß an Bewegung
sowie geeignete Freiräume, in denen sie toben und spielen können. Besonders in der
heutigen Zeit, in der Computer, Spielekonsole und Fernseher eine große gesellschaftliche
Bedeutung einnehmen, sollten Eltern darauf achten, dass diese für Kinder nun einmal
sehr attraktiven Spielsachen nicht den Tag bestimmen und genügend Zeit und Raum
für körperliche Aktivität bleibt. All diese Überlegungen müssen dann auch noch das
Sicherheitsbedürfnis aller Beteiligten berücksichtigen. Denn das Klettern auf dem
Wohnzimmerschrank und die Balancierübungen auf dem Treppengeländer sind natürlich
im Hinblick auf die Unfallgefahr keine geeigneten Beschäftigungen für Kinder.
Eine sinnvolle Bewegungserziehung beginnt bereits im Alter von unter drei Jahren, wenn
Kinder durch Bewegung und die Aufnahme und Verarbeitung verschiedenster Reize
ihre Umgebung erkunden und erste Lernerfahrungen machen. Im Kindergartenalter,
also zwischen drei und sechs Jahren, sollten Kinder im Hinblick auf eine gute
Gesundheitsförderung sportlich auf den Start in die Schule vorbereitet werden. Das
bedeutet nicht, dass Eltern in diesem Alter bereits mit einem straffen Trainingsprogramm
aufwarten müssen - ganz im Gegenteil! Vielmehr können hier Angebote geschaffen und
aufgezeigt werden, aus denen sich das Kind die Aktivität aussuchen kann, für die es
sich persönlich begeistert. Der Spaß sollte immer klar im Vordergrund stehen. Kinder
erlernen in diesem Alter neue motorische Fähigkeiten und schulen Kraft, Ausdauer und
Geschicklichkeit durch sportliche Betätigung.
In der Schule angekommen, ist der Schulsport bei weitem nicht ausreichend, um den
Bedarf des Kindes an Bewegung, am „sich Austoben" zu decken. Oft trennt sich hier
die Spreu vom Weizen, die sportlichen von den unsportlicheren Kindern. Das liegt aber
meist weniger an den Kindern selbst, als an einem ungeeigneten Konzept hinter den
Sportstunden in der Schule. Eltern können hier ergänzend auf die Suche nach Angeboten
ortsnaher Sportvereine gehen. Dabei sollte man es aber in keinem Fall übertreiben. Kinder
brauchen in jeder Phase ihrer Entwicklung ausreichend Zeit, die sie selbst gestalten
können. Und auch das spontane Spielen im Freien ist körperliche Aktivität.
Im Jugendalter ist die Bedeutung des Sports eine noch größere. Zum einen wird durch
die Teilnahme an Vereinsaktivitäten oder Mannschaftssportarten ein Zugehörigkeitsgefühl
vermittelt. Darüber hinaus ist körperliche Aktivität eine Möglichkeit, negative Tendenzen
wie Gewaltbereitschaft zu kanalisieren. Ein stabiles Umfeld, zu dem der Sport auch
beitragen kann, senkt zudem das Risiko des Alkohol- oder Drogenmissbrauchs.
Kinder und Jugendliche jeden Alters sollten also in Bezug auf körperliche Aktivitäten
gefördert werden. Neben den gesundheitlichen Vorzügen einer schon früh einsetzenden
Sporterziehung erlernen Kinder durch das Zusammenspiel mit anderen auch soziale
Verhaltensweisen, die sich positiv auf die weitere Entwicklung auswirken.
Letzte Aktualisierung am 07.01.2011.