Kommt ein Kind in die Schule, ist es für Eltern höchste Zeit, sich zu überlegen, wohin die Reise in Sachen Musikerziehung gehen soll. Musikunterricht für Kinder und Jugendliche wird von zahlreichen öffentlichen und privaten Stellen angeboten. So unterschiedlich wie die Angebote ist auch der finanzielle Aspekt. Zwischen 20 und 100 Euro kann ein Monat Musikunterricht kosten. Teurer ist aber nicht immer gleich besser. Da die Qualität sich nicht am Preis erkennen lässt, hilft nur ein genaues Betrachten der jeweiligen Institution bei der Entscheidung. Eltern sollten sich ein möglichst exaktes Bild über die Lernbedingungen vor Ort machen, mit Lehrern und anderen Eltern über Unterrichtsmethoden, Erfahrungen und Einschätzungen sprechen.
Doch nicht nur auf den richtigen Lernort kommt es freilich an, wenn es darum geht, dem eigenen Kind die Musik näher zu bringen und es dadurch in seiner positiven Entwicklung zu fördern. Die Wahl des richtigen Musikinstruments ist von größter Bedeutung für den weiteren Verlauf der Bemühungen. Dabei sollten Eltern sich ins Bewusstsein rufen, dass Spaß bei dem Erlernen eines Instruments für Kinder der wichtigste Faktor ist. Es hilft daher nichts, wenn die Eltern für das Kind entscheiden, auf welchem Musikinstrument künftig gespielt und geübt werden soll. Wenn die Lust am zu erlernenden Instrument fehlt, wird Üben zur ungeliebten Pflichtaufgabe, die der Musikschüler gerne vor sich herschiebt - und das führt meist zu einem Abbruch der Bemühungen und einem Verlust des Interesses an der Musik. Daher sollte sich das Kind sein Instrument selbst aussuchen. Zu diesem Zweck bieten viele Musikschulen Probeunterricht an, in denen verschiedene Instrumente ausprobiert werden können.
Fehlt ein solches Angebot, macht es Sinn, nicht gleich mit einem eigenen, neu gekauften Instrument in die musikalische Erziehung zu starten, sondern stattdessen auf ein Leihgerät oder ein günstiges gebrauchtes Instrument zu setzen. Das heißt aber nicht, dass Eltern bei jedem preisgünstigen Angebot sofort zuschlagen sollen. Ein minderwertiges oder gar schrottreifes Instrument macht den Spaß am Üben und Spielen schnell zunichte. Eltern können und sollten sich daher bei der Wahl des richtigen Produktes von dem Musiklehrer beraten lassen.
Laufen die Bemühungen des Kinder erst einmal an, sich das Spielen eines Instruments anzueignen, ist es an den Eltern, durch Lob und Ermutigung für die nötige Langzeitmotivation zu sorgen. Sie sollten das Kind in seinen Anstrengungen bestärken, aber auch als Kontrollinstanz an notwendiges Üben erinnern. Besonders bei jüngeren Kindern ist es aber wichtig, von übermäßiger Kritik abzusehen. Verbindet der kleine Musikschüler nämlich eher negative Aspekte wie Zwang und Tadel mit dem Spielen des Instruments, wird er die Lust daran schnell verlieren. Hier ist auch die Art des Musikunterrichts entscheidend, die an die Bedürfnisse des Kindes angepasst sein müssen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. So gibt es Kinder, die besser mit Einzel-, andere, die eher mit Gruppenstunden zurecht kommen. Auch ist es wichtig, dass der Lehrer oder die Lehrerin nicht nur das betreffende Instrument virtuos zu spielen vermag, sondern seine beziehungsweise ihre Fähigkeiten und Kenntnisse dem Kind auch gut vermitteln kann.
Führen die Bemühungen der Eltern in Sachen Musikerziehung zum Erfolg und bleibt das Kind am Ball, hat dies positive Auswirkungen auf die Selbstständigkeit und Teamfähigkeit des Kindes haben. Durch eigenständiges Üben und Musizieren in der Gruppe werden wichtige Fähigkeiten des Kindes geschult. Dabei sollte der Spaß an der Musik stets an erster Stelle stehen.
Letzte Aktualisierung am 08.02.2011.