Zur Bekämpfung des Lausbefalls sind zahlreiche Mittel erhältlich. Die meisten enthalten so genannte Insektizide. Grob gesagt gehen diese Produkte ähnlich vor wie diejenigen, die beispielsweise von Landwirten auf ihren Feldern zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Problematisch sind diese Präparate vor allem deshalb, weil die enthaltenen Insektizide auch Auswirkungen auf den Menschen haben können. Im ersten Moment reagieren einige Kinder nach dem Aufbringen der Mittel auf die Kopfhaut mit Jucken oder einem leichten Brennen auf der Haut. Ob auch auf lange Sicht negative Folgen für die Gesundheit entstehen, ist bislang nicht abschließend geklärt und unter Medizinern daher stark umstritten. Hinzu kommt, dass die Gefahr einer Immunisierung der Kopfläuse gegen die einschlägigen Insektizide besteht, die Mittel also nicht mehr wirken.
Alternativ kann ein Produkt mit Kokos- oder Sojaöl verwendet werden. Die Wirkweise unterscheidet sich von der des Insektenvernichters darin, dass hier nicht mit chemischen Einflüssen auf die Läuse gearbeitet wird, sondern durch die Schaffung einer physikalischen Barriere die Luftzufuhr zu den Tieren abgeschnitten wird. In der Folge ersticken die Schädlinge.
Läuse übertragen sich nicht durch die Luft, da sie nicht fliegen oder sich hüpfend fortbewegen können. Gerade Kinder sind aber besonders gefährdet, da im Spiel mit anderen häufig Körperkontakt entsteht, durch den die Läuse von einem Kind zum nächsten wandern können. Über Textilien hingegen ist die Übertragung kaum möglich, da die Läuse aufgrund ihres großen Blutbedarfs - sie „essen" rund vier- bis sechsmal am Tag - fernab der Kopfhaut nicht lange überleben können. Eltern bemerken den Lausbefall, wenn das Kind über die typischen Symptome wie Juckreiz klagt oder sich infolge dessen häufig am Kopf kratzt. Mit einem Kamm und einer Leselupe lassen sich die störenden Biester bei gutem Licht meist schnell zutage fördern. Die winzigen Tiere krabbeln über die Kopfhaut und legen ihre Eier, die Nissen, vornehmlich am Haaransatz oder hinter den Ohren ab.
Bei der Behandlung gilt: Je früher man anfängt, desto besser. Im ersten Schritt sollte man dabei auf natürliche Produkte setzen, die für das Kind unschädlich sind und nicht zu Hautreizungen oder Resistenzen führen. Wichtig ist, alle Familienmitglieder und andere Menschen, die in direkten Kontakt mit dem betroffenen Kind gekommen sind, in die erste Untersuchung und gegebenenfalls die Behandlung der Kopfläuse einzubeziehen. Sicherheitshalber sollten die Bettwäsche sowie Handtücher und Waschlappen nach jedem Behandlungsschritt ausgetauscht und bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Möglicherweise kontaminierte Wollsachen oder Kuscheltiere des kleinen Patienten können eingefroren werden. Auch dadurch sterben die Läuse ab. Auch in den ersten Tagen und Wochen nach der Behandlung sollte der Kopf des Kindes noch regelmäßig nach Läusen abgesucht werden, um sicher zu gehen, dass auch wirklich alle verschwunden sind.
Letzte Aktualisierung am 27.05.2011.