Kinder, die mit einem Haustier aufwachsen, profitieren im Allgemeinen in ihrer Entwicklung von dem tierischen Begleiter. Eltern sollten jedoch nicht aus dem Bauch heraus ein Tier anschaffen, sondern diese Entscheidung gut überlegen. Denn ein Haustier ist ein Lebewesen und kann, anders als ein Spielzeug, nicht einfach in den Schrank gestellt werden. Es hat eigene Bedürfnisse und benötigt viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, die das Kind zu geben bereit sein muss. So ist auch nicht jedes Tier für jedes Kind geeignet.
Sprechen Sie zunächst im Familienkreis in Ruhe über die geplante Anschaffung des Haustieres. Im ersten Moment wird wohl jedes Kind begeistert sein und sich einen tierischen Spielkameraden wünschen. Erklären Sie in diesem Fall, dass es mit dem Spielen nicht getan ist, sondern mit dem Familienzuwachs auch besondere Verantwortung auf das Kind zukommt und dass Tierhaltung auch mit Aufgaben und Verpflichtungen verbunden ist.
Achten Sie zudem darauf, dass das gewünschte Tier für Ihr Kind auch typ- und vor allem altersgerecht ist. Eine Katze ist beispielsweise sehr pflegeleicht, sollte aber schon von klein auf an den Umgang mit Kindern gewöhnt werden. Dann eignet sie sich auch für ein Kind ab fünf Jahren zum treuen Begleiter, der gerne schmust und spielt, aber auch seinen eigenen Kopf hat. Schaffen Sie für die Katze Rückzugsmöglichkeiten, da sie sich ungern zu sehr einengen lässt und darauf möglicherweise mit Abweisung reagiert. Auch sollte es im Haus oder der Wohnung eine Möglichkeit geben, die Krallen durch ausgiebiges Kratzen zu schärfen. Hierfür eignet sich natürlich ein Kratzbaum. An ihm kann die Katze hochklettern und wird so von allerlei anderen Kratzmöglichkeiten wie der Couch oder den Tapeten abgelenkt. Katzen können bei guter Gesundheit und Pflege 15 Jahre alt werden, die Haltung ist mit rund 60 Euro pro Monat für Futter und Zubehör (Katzentoilette mit Katzenstreu, etc.) vergleichsweise günstig.
Ebenso alt wie eine Katze kann ein Hund werden. In beiden Fällen sollten Sie und Ihr Kind sich darüber im Klaren sein, dass das Tier dann für eine ganze Weile Teil der Familie werden wird. Auch Hunde sind für kleinere Kinder in der Regel geeignet, Gassi gehen sollte das Kind in den ersten Jahren aber noch nicht alleine mit dem Tier, sondern nur in Begleitung Erwachsener. Anders als die Katze muss der Hund mindestens zweimal täglich aus dem Haus. Zusätzlich ist eine Umgebung optimal, in der das Tier sich auch auf eigene Faust frei bewegen kann, also zum Beispiel ein möglichst großer Garten. Die Hundehaltung kann pro Monat durchaus um die 100 Euro kosten.
Sowohl Hunde als auch Katzen haben gerne viel Platz zum Toben und gegebenenfalls zum Zurückziehen. Wenn Ihre Wohnung diesen Raum nicht bietet, tun Sie sich und dem Tier keinen Gefallen mit der Anschaffung. Auch ist die Tierhaltung nicht in jeder (insbesondere Miet-)Wohnung erlaubt. Möglicherweise kommen aber Kleintiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen in Betracht. Diese können mit ihrem Käfig auch im Kinderzimmer wohnen, sollten aber möglichst einmal täglich „Auslauf" in der Wohnung bekommen. Hierbei müssen die Tiere ständig beaufsichtigt werden. Außerdem müssen die Käfige täglich gereinigt werden - eine Aufgabe, mit der Sie Ihr Kind auch zur Übernahme von Verantwortung erziehen können.
Egal, für welches Haustier Sie sich im Familienrat entscheiden: Bedenken Sie immer, dass auch für die Urlaubszeit eine Lösung für das neue Familienmitglied gefunden werden muss. Haben Sie freundliche Verwandte, Freunde oder Nachbarn, die sich während Ihrer Abwesenheit um die Tiere kümmern können? Oder fahren Sie beispielsweise Campen und können den Hund mitnehmen? Leider gibt es noch immer viel zu viele Tiere, die in der Ferienzeit arglos ausgesetzt werden und in den dann völlig überfüllten Tierheimen landen.
Letzte Aktualisierung am 21.07.2011.