Wenn medizinische Maßnahmen keinen Erfolg bringen, dann ist oft eine Kinderkur ein möglicher Ausweg zur Linderung oder Heilung einer Erkrankung. Gerade bei Asthma, Neurodermitis oder Übergewicht zeigen Kinderkuren gute Ergebnisse. Aber auch bei psychischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten kann eine Kinderkur helfen. Das zeigt auch eine Studie der Universitätsklinik Ulm, die die Wirksamkeit der Höhlentherapie bei Asthma untersuchte. So verbesserte sich beispielsweise das Lungenvolumen der asthmakranken Kinder um durchschnittlich 8 % unter Tage.
Alle vier Jahre kann man für sein Kind eine Kur beantragen. In Ausnahmefällen auch häufiger. Man unterscheidet zwischen Rehabilitationskuren bei bestehenden Krankheiten und Vorsorgekuren. Ein Kuraufenthalt dauert ungefähr vier Wochen.
Wie geht man vor, wenn man für sein Kind eine Kur beantragen möchte? Zunächst ist dafür ein Besuch beim Kinderarzt erforderlich. Von ihm erhält man die medizinische Bestätigung, dass eine Kur angeraten ist. Anschließend muss bei der Krankenkasse ein Antragsformular angefordert werden. Es lohnt sich, sich im Internet über die verschiedenen Kliniken zu informieren und gegebenenfalls Material anzufordern. Denn im Antrag darf eine Wunschklinik angegeben werden. Der ausgefüllte Antrag und das Attest vom Arzt werden dann bei der Krankenkasse eingereicht.
Sollte die Kostenübernahme der Kur von der Krankenkasse abgelehnt werden, kann innerhalb von vier Wochen Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt werden. Der Widerspruch muss von dem behandelnden Arzt medizinisch begründet werden. Man glaubt es zwar nicht, aber zusätzlich hierzu gibt es Rabatte für Kinderkuren.
Für Kinder unter sechs Jahren wird eine Begleitperson bewilligt. Das ist nicht nur eine psychische Entlastung für das Kind. Gleichzeitig wird der Elternteil mit den Therapiemaßnahmen vertraut gemacht und kann diese zu Hause leichter umzusetzen. Auch für ältere Kinder ist eine Begleitung möglich. Dies wird allerdings von Fall zu Fall entschieden. Die Begleitperson muss keinen Urlaub beantragen. Die Rentenkasse übernimmt die Lohnkosten für die Dauer der Kur.
Gesunde Ernährung und Aktivitäten an der frischen Luft sind ein zentraler Bestandteil einer Kinderkur. Gegebenenfalls zählen auch Reha-Maßnahmen zum Kurprogramm. Dabei steht nicht nur die kurzfristige Erholung des Kindes durch Luftveränderung im Vordergrund. Auch sollen während des Kuraufenthaltes nutzbringende Maßnahmen erlernt werden, die zu Hause im Alltag weiter umgesetzt werden sollen.
Während des Aufenthalts werden die Kinder in einer Gruppe mit Gleichaltrigen pädagogisch betreut. So wird ihnen die Eingewöhnung erleichtert und sie finden leichter Anschluss. Schon alleine die Erfahrung, mit der Erkrankung nicht alleine zu sein - wie es vielleicht zu Hause häufig der Fall ist - kann für Kinder sehr heilsam sein.
Letzte Aktualisierung am 20.02.2014.