Eine Impfung schützt vor zum Teil lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Viele Eltern stehen dem Impfen ihrer Kinder dennoch kritisch gegenüber. Und auch viele Erwachsene vernachlässigen ihre Auffrischungsimpfungen.
Häufig ist es die Angst vor möglichen Impfschäden, die dazu führt, dass Kinder unzureichend geimpft werden. Durch die mangelnde Impfbereitschaft konnte das Ziel der WHO, Masern und Röteln in Europa bis 2010 auszurotten, nicht erreicht werden.
Tatsächlich fehlt es noch immer an vergleichenden Studien, die Eltern die Wirksamkeit von Impfungen zweifelsfrei bestätigen könnten. Darüber hinaus hat die Impfung gegen die Schweinegrippe, die zahlreiche Nebenwirkungen verursacht hat, das Vertrauen erschüttert und dem Image des Impfens weiter geschadet. Dennoch: Eltern sollten das Risiko einer lebensgefährlichen Infektion im Vergleich zu dem Risiko eines Impfschadens sehr sorgfältig bedenken.
Das Robert Koch-Institut gibt folgende Impfempfehlungen:
Babys sollten in der 9. Woche eine Mehrfachimpfung gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib (Haemophilus influenzae Typ b), Keuchhusten, Kinderlähmung und Wundstarrkrampf erhalten.
Ebenfalls ab der 9. Lebenswoche kann gegen Pneumokokken (die Verursacher von u.a. Hirnhaut- und Lungenentzündungen) geimpft werden.
Eine Keuchhusten-Impfung sollte im Alter von 2, 3 und 4 Monaten und eine weitere Impfung im Alter zwischen 11 und 14 Monaten erfolgen. Auch die Mutter und enge Kontaktpersonen sollten gegen Keuchhusten (Pertussis) geimpft sein. Eine Immunisierung hält rund 10 Jahre und muss dann wieder aufgefrischt werden.
Gegen Masern, Mumps oder Röteln (MMR) kann ab dem vollendeten 11. Lebensmonat geimpft werden. Eine MMR-Impfung ist spätestens dann angeraten, wenn das Kind Krippe, Kindergarten oder Schule besucht.
Eine Windpocken-Impfung ist für alle Kinder im 2. Lebensjahr empfohlen. Wichtig ist, dass auch der zweite Impftermin wahrgenommen wird.
Meningokokken können eine gefährliche Hirnhautentzündung auslösen. Daher ist im 2. Lebensjahr eine Impfung empfohlen.
Seit 2008 wird außerdem gerateb, gegen die hoch ansteckenden Rotaviren zu impfen. Gerade für kleine Kinder kann die Magen-Darm-Erkrankung lebensbedrohlich sein. Die Schluckimpfung kann Babys ab einem Alter von 6 Wochen verabreicht werden. Die Kosten werden allerdings nicht von allen Krankenkassen übernommen.
Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren sollten sich (idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr) gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen lassen und sich so vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebsart bei Frauen. Vor allem die Entwicklungsländer sind mit einer hohen Rate an Neuerkrankungen betroffen, die durch Impfungen deutlich reduziert werden könnte. Aber auch in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 6.000 Frauen an der gefährlichen Krebsart.
Damit auch in ärmeren Ländern Infektionskrankheiten zurückgehen, wird auch hier viel Wert auf einen ausreichenden Impfschutz gelegt. Mehr dazu lesen Sie unter http://www.sos-kinderdoerfer.de/Wie-wir-helfen/Medizinische-Hilfe/Pages/default.aspx
aktualisiert am 29.11.2012