Etwa 70 Prozent aller Jugendlichen oder Kinder verbringen weniger als eine Stunde täglich in Bewegung, dafür sind sie in der übrigen Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer anzutreffen. Das hat massive Auswirkungen auf ihre geistige und körperliche Gesundheit, so wird vermutet.
Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Großbritannien bestätigt in einer Studie: Kinder, die mehr Zeit vor einem Bildschirm als bei körperlichen Aktivitäten verbringen, leiden wesentlich häufiger unter emotionalen Problemen, Angstzuständen und Depressionen.
Zudem sind inzwischen über 30 Prozent aller Elfjährigen mehr oder weniger übergewichtig, und fast 24 Prozent der Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren schätzen sich selbst als eher unfit ein.
Dagegen wirkte sich laut der Studie körperliche Aktivität eindeutig positiv auf das Konzentrations- und Lernvermögen der Kinder aus. In der Schule zeigten sie ein besseres, entspannteres Sozialverhalten. Kinder, die sportlich sind oder häufig im Freien herumtoben, wären seltener ängstlich, besorgt oder deprimiert als solche, die zu viel Zeit vor einem Bildschirm verbringen, so die Studie.
Der vorliegende Bericht nutzt die Daten einer Jahrtausend-Altersgruppenstudie, die von der Universität Essex initiiert und von der Gesundheitsbehörde in Großbritannien in Auftrag gegeben wurde. Untersucht wurden dabei Kinder des Geburtsjahrgangs 2000.
Aufgrund der Studienergebnisse sollen ein neues Fernsehprogramm, eine Online-Kampagne und eine Smartphone-Anwendung herausgegeben werden, die Familien und Jugendliche zu mehr körperlichen Aktivitäten auffordern und eine gesündere Ernährung „schmackhaft“ machen.
Für das psychische und körperliche Wohlbefinden sind eine ganze Reihe unterschiedliche Faktoren verantwortlich. Bei über einer halben Million Kinder, die die Children’s Society untersuchte, fand man den starken Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit bestätigt.
Doch wie harmlos oder schädlich sind Fernsehen oder Computerbenutzung für sich genommen wirklich für die geistige Gesundheit? Fundierte wissenschaftliche Erhebungen zu diesem Thema liegen noch nicht vor. Und es wurde dabei auch nicht berücksichtigt, welche unterschiedlichen Nutzungsformen von „Bildschirmen“ es gibt: Bei weitem nicht alle bestehen aus passivem Konsum von Unterhaltung oder Information.
Tatsächlich nachgewiesen ist bisher nur der naheliegende Zusammenhang zwischen mehr als drei Stunden Fernsehen pro Tag und verstärkten Verhaltensauffälligkeiten. Und natürlich liegt es nahe, dass chronischer Bewegungsmangel negative Folgen hat.
aktualisiert am 25.09.2013