Das Varizella-Zoster-Virus kann mehrere Erkrankungen auslösen. Die Erstinfektion ist als Windpocken und als typische Kinderkrankheit bekannt. Das Virus verbleibt nach überstandener Erkrankung lebenslang im Körper, und zwar bevorzugt an Knotenpunkten von Nervenzellkörpern im zentralen Nervensystem. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Virus reaktiviert werden. Auslöser dafür sind alle Arten von Schwächungen des Immunsystems. Unter diesen Umständen wandert das Virus dann entlang von Nervenbahnen bis an die Hautoberfläche. Während körpereigene Abwehrzellen das Virus bekämpfen, werden diese Nerven gereizt. Das erzeugt die typischen Schmerzen bei Gürtelrose im Einzugsbereich des Nervs auch in einem Hautareal ohne sichtbare Schädigungen. Typischerweise befällt das Varizella-Zoster-Virus nur eine Seite des Körpers.
Von Gürtelrose betroffen sind daher meist Erwachsene und Kinder über 10 Jahre, die irgendwann zuvor eine Windpockeninfektion durchmachen mussten. Bemerkbar macht sich die Gürtelrose mit erheblichen lokalen Schmerzen, Hautbrennen, Fieber und Unbehagen. Entlarvende Bläschen oder Rötungen treten oft erst mehrere Tage nach der Infektion auf.
Kinder unter 10 Jahren bleiben von dieser Form der Erkrankung zumeist verschont. Denn im frühen Lebenshalter äußert sich die Infektion mit dem Virus eher als Windpocken. Doch selbst wenn Gürtelrose eintritt, beschränken sich die Symptome bei sehr jungen Patienten in der Regel auf Juckreiz, gürtelförmige Ausschläge am Körper und die Bildung von juckenden, nässenden Bläschen in begrenzten Hautbereichen. Auch leichtes Fieber kann auftreten. Von den unangenehmen Nervenschmerzen bleiben kleine Patienten meist verschont. Der Krankheitsverlauf ist insgesamt weniger heftig als bei Erwachsenen.
Fatal ist, dass von einem Gürtelrose-Patienten schon zwei Tage vor dem eindeutigen Auftreten der Bläschen eine hohe Infektionsgefahr ausgeht. So wird das Virus häufig unwissentlich weitergegeben. Windpockenpatienten können auf diese Weise andere Personen mit Gürtelrose oder, je nach Lebensalter und Immunstatus, mit Windpocken infizieren. Weiterführende Informationen zur Gürtelrose Erkrankung finden Sie auch unter www.guertelrose-infektion.de.
Besteht Verdacht auf Gürtelrose, ist ein möglichst schneller Arztbesuch unumgänglich. Denn es gilt vor allem, die Viren an einer unkontrollierten Ausbreitung im Nervensystem zu hindern. Zum Einsatz kommen dazu verschiedene Virustatika. Wichtig ist ihr Einsatz vor allem deswegen, weil das Virus auch Hirn- und Sehnerven in Mitleidenschaft ziehen und weitere, schwerere Erkrankungen auslösen kann.
Die juckenden Bläschen werden am besten mit kühlenden Flüssigkeiten, Gels oder Puder behandelt. Auch Zinksalbe tut gute Dienste.
Je kleiner das Kind, desto milder der Verlauf einer Gürtelrose.
Voraussetzung für den Ausbruch ist entweder das vollständige Fehlen von Antikörpern – wenn beispielsweise noch nie eine Windpockeninfektion stattgefunden hatte – oder eine sehr schwache Immunabwehr.
Viele Kinderärzte empfehlen inzwischen die Schutzimpfung gegen Windpocken. Ein stabiles Immunsystem, das auch bei Kleinkindern durch gesunde Ernährung und viel Bewegung im Freien gestärkt werden kann, schützt vor einem aggressiven Verlauf der Virusinfektion.
aktualisiert am 07.10.2013