Nur wenigen Menschen ist es vergönnt, in Notsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren - gerade dann, wenn es um das Leben eines Kindes geht. Eine App fürs Smartphone bietet hier hilfreiche Unterstützung.
Ob farbenfrohe Flüssigkeiten in Plastikflaschen, kleine bunte Pillen oder lustige Fliegenpilze - in Kleinkindern stecken neugierige Forscher, die Dinge nicht nur gerne in die Hand, sondern auch in den Mund nehmen ... Und selbst wenn Putzmittel, Medikamente und andere für Kinder gefährliche Substanzen außer Reichweite verstaut gehören, so ist das noch immer kein hundertprozentiger Schutz vor Kinderhänden.
Gerade bei Vergiftungen ist es wichtig, schnell und überlegt zu handeln. Je nachdem welche Art von Vergiftung vorliegt, können ganz unterschiedliche Maßnahmen notwendig werden. Gerade Erbrechen - eigentlich eine naheliegende Lösung, wenn es darum geht, ein Gift schnell wieder loszuwerden - muss in vielen Fällen vermieden werden.
Eine App, entwickelt vom BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung), leistet Unterstützung im Notfall und hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nicht nur informiert sie über die verschiedenen Vergiftungserscheinungen und Erste-Hilfe-Maßnahmen, sie stellt auch eine direkte Verbindung zu einem deutschen Giftinformationszentrum her. Außerdem liefert sie wertvolle Information für die Prävention von Vergiftungsunfällen. Die App kann kostenlos installiert werden und sollte auf keinem Smartphone von Eltern und Betreuern von Kleinkindern fehlen.
Das BfR verfügt über eine Giftinformationsdatenbank, in der Vergiftungsfälle und Rezepturen registriert und dokumentiert werden. So lässt sich die gesundheitliche Gefährdung durch giftige Substanzen gut einschätzen. Gerade dann, wenn nicht mehr ersichtlich ist, welches Gift der kleine Patient konsumiert hat, gibt das Vergiftungsbild schnell Aufschluss und lässt erste Basismaßnahmen zu. Einen Besuch beim Arzt kann die App freilich nicht ersetzen.
Die mobile App ist für die Betriebssysteme Android und iOS verfügbar. Ist sie einmal installiert, kann sie auch ohne Internetzugang genutzt werden, sodass sie auch auf Reisen oder auf dem Spielplatz verfügbar ist.
aktualisiert am 07.10.2014