Die Ernährung in der Kindheit scheint eine dauerhafte Auswirkung auf den Intelligenzquotienten zu haben. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die am Goldsmiths der Universität London durchgeführt wurde. Dabei wurde untersucht, ob die Art der Mahlzeit, die Kinder jeden Tag essen, eine Auswirkung auf ihre kognitiven Fähigkeiten und ihr Wachstum hat.
4000 schottische Kinder im Alter zwischen drei und fünf Jahren nahmen an der Studie teil. Zunächst wurde festgestellt, dass Eltern mit einem höheren sozioökonomischen Status ihre Kinder öfter mit frisch zubereiteten Mahlzeiten versorgten. Damit wurde die Entwicklung des IQ positiv beeinflusst. Ein niedrigerer sozioökonomischer Status war mit häufigeren Fast-Food-Mahlzeiten und einer niedrigeren Intelligenz verbunden.
Dr. Sophie von Stumm vom Fachbereich Psychologie am Goldsmiths betonte auch, dass mit der Ernährung oft soziale Probleme verbunden seien, dass Eltern aus weniger privilegierten Familien oft nicht so viel Zeit hätten, ihren Kindern frische Mahlzeiten zu kochen.
Dass die Ernährung die Entwicklung des Gehirns positiv oder negativ beeinflussen kann, ist keine neue Erkenntnis. Bislang wurden allerdings meist die Auswirkungen bestimmter Nahrungsmittelgruppen oder einzelner Lebensmittel untersucht, nicht die allgemeine Ernährungslage.
Eine australische Studie, die im August 2012 veröffentlicht wurde, kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Kleinkinder die gesund ernährt wurden, entwickelten ihre kognitiven Fähigkeiten besser als solche, die süße Getränke und Süßigkeiten zu sich nahmen. Im Alter von acht Jahren hatten die Kinder, die häufig Junk Food aßen, durchschnittlich einen zwei Punkte niedrigeren IQ, so die Forscher der Universität von Adelaide.
Eine weitere Studie, die 2010 im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht worden war, zeigte, dass Kinder die mit unter drei Jahren bereits Pizza, Pommes und Kekse zu essen bekamen, eine niedrigere Intelligenz entwickelten als die, bei denen Obst, Gemüse und frisch gekochte Mahlzeiten auf den Tisch kamen. Diese Kinder wurden fünf Jahre später wieder untersucht und ihr IQ war um fünf Punkte niedriger als der ihrer gesund ernährten Altersgenossen.
In Fast Food ist vieles enthalten, was der Körper nicht braucht, dafür fehlen lebenswichtige Vitalstoffe. Die Forscher gehen davon aus, dass die negativen Effekte von Junk Food im frühen Lebensalter sich auch später mit einer gesunden Lebensweise nicht mehr ausgleichen lassen, weil die Entwicklung des Gehirns nachhaltig beeinträchtigt wurde.