Als Asthma bronchiale wird eine chronische Erkrankung der Atemwege. Sie kann zwar nicht vollständig geheilt, heute jedoch dank wirksamer Medikamente gut behandelt werden. Kindern mit Asthma kann so eine normale körperliche und seelische Entwicklung, und somit ein sorgenfreies Aufwachsen, ermöglicht werden. Die Erkrankung Asthma bronchiale führt vor allem zu Beschwerden beim Ein- und Ausatmen oder auch zu plötzlicher Luftnot. Oft beginnt die Erkrankung schleichend. Die Betroffenen klagen über ungewöhnliche Müdigkeit, geringe Belastbarkeit, häufiges Husten oder nur sehr langsam ausklingende Atemwegsinfekte. Unzureichend behandelt kann Asthma bronchiale zu schweren Hustenanfällen und zu Erstickungsgefühlen führen, die sowohl den Kindern als auch den Eltern große Ängste bereiten können.
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Asthma sind noch nicht vollständig geklärt. Man weiß jedoch heute, dass eine übermäßige Empfindlichkeit der Bronchialschleimhaut ein entscheidender Auslösefaktor zu sein scheint. Unter dieser Voraussetzung können viele verschiedene äußere Reize eine lang anhaltende Entzündung der Schleimhaut auslösen. Während diese Reize für viele andere Menschen kaum von Bedeutung sind, rufen sie bei Kindern mit Asthma eine Verengung der Bronchien und damit Atemnot hervor. Experten gehen davon aus, dass diese übermäßige Empfindlichkeit der Bronchien angeboren ist. In vielen Fällen ist ein Elternteil oder ein anderer naher Verwandter des Kindes von Asthma betroffen.
Was ist eine Asthmaschulung und wann sollte sie in Anspruch genommen werden?
Der Erfolg einer Therapie von Asthma bronchiale hängt nicht nur vom Rat eines erfahrenen Kinderarztes ab, sondern richtet sich in Hohem Maße nach der Sorgfalt, mit der die Eltern die notwendigen Vorsorgemaßnahmen und Behandlungen treffen. Die Eltern von asthmakranken Kindern sollten sich deshalb genau über die Wirkung und die richtige Anwendung von Asthmamedikamenten informieren.
Diese Anwendungshinweise sowie verschiedene Hilfestellungen für das Verhalten im Alltag werden in speziellen Asthmaschulungen für Eltern betroffener Kinder behandelt. Wo Asthmaschulungen und eine Asthmabetreuung durch erfahrene und geschulte Personen angeboten wird, kann beim behandelnden Kinderarzt oder Allergologen erfragt werden.
In Bezug auf die Arzneimittel soll in Asthmaschulungen vor allem gezeigt werden, dass einige Medikamente regelmäßig eingenommen werden müssen, auch wenn das Kind keine Beschwerden hat.
Nur so bleibt der Schutz vor Asthmaanfällen bestehen.
Des Weiteren wird der Umgang mit einem so genannten Peakflow-Meter eingeübt. Dieses Instrument dient der Beurteilung der Lungenfunktion im Alltag. So kann schnell und sicher erkannt werden, ob sich der Zustand des Betroffenen in Bezug auf seine Atmung verbessert oder verschlechtert hat.
Eine weitere wichtige Maßnahme in Bezug auf die Gestaltung des Alltags ist die Vermeidung von Allergenen, die Asthmaanfälle verursachen können, wie beispielsweise Hausstaubmilben. Dazu kann es erforderlich sein, den Schlaf- und Spielbereich des Kindes umzugestalten. Gute Luft bedeutet auch, dass in der Wohnung nicht geraucht werden sollte.
Durch den Besuch einer Asthmaschulung können Eltern und Kinder zudem lernen, erste Körpersignale eines drohenden Anfalls frühzeitig selbst zu erkennen und rechtzeitig wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Zu den wichtigsten Alarmsignalen für das Auftreten von Asthmaanfällen gehören beispielsweise:
- Kontakt mit Allergenen, wie beispielsweise im Rahmen eines Zoo- oder Zirkusbesuches bei einer Allergie gegen Tierhaare
- ein beginnender Schnupfen oder eine Erkältung
- Temperaturschwankungen und andere Witterungseinflüsse
- Zigarettenrauch, Abgase und Staub
- körperliche Belastung in kalter Luft
- große seelische Belastungen wie Angst, Ärger, aber auch Freude und viele andere mehr
Wie sind die Erfolgsaussichten in der Behandlung von Asthma?
Obwohl Asthma oft hohe Anforderungen an alle Beteiligten stellt, haben betroffene Kinder bei guter Behandlung sehr gute Chancen auf eine normale und altersgemäße Entwicklung. Dazu ist jedoch auch eine möglichst normale Behandlung und Förderung in allen Lebensbereichen notwendig und wichtig. Eine Übertriebene Rücksicht oder eine Entlastung von allen Pflichten hilft keinem Kind, selbstbewusst und sicher durchs Leben zu gehen. Die Asthmabehandlung sollte selbstverständlich und konsequent durchgeführt werden, jedoch nicht ständig im Mittelpunkt des Familienlebens stehen.
Obwohl Asthma bei vielen Kindern längst nicht täglich zu Beschwerden führt, handelt es sich doch um eine chronische Erkrankung, die regelmäßig und sorgfältig behandelt werden sollte. Nur so bestehen gute Chancen, dass Asthmaanfälle verhindert oder im Notfall rasch erfolgreich behandelt werden können. Ausreichend behandelte und gut informierte Kinder können an fast allen Unternehmungen mit ihren gleichaltrigen Freunden teilnehmen und sich altersgemäß entwickeln. Kinder mit Asthma können und sollten aktiv sein und am Sport in Schule und Verein teilnehmen.