Impfungen spielen eine wichtige Rolle, damit ein Kind frühzeitig einen ausreichenden Schutz gegen schwere Infektionen aufbauen kann. Durch Impfungen kann der Ausbruch gefährlicher Krankheiten verhindert werden, für die es zum Teil auch heute noch keine geeignete beziehungsweise ausreichende Therapie gibt. Alle Impfungen werden in einem Impfpass vermerkt. Fehlende Grundimmunisierungen sollten schnellstmöglich nachgeholt werden.
Vor allem Neugeborene und Kleinkinder müssen frühzeitig geschützt werden, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Infektionskrankheiten können insbesondere für Kinder oft schwerwiegend verlaufen, daher sollte ein vollständiger Schutz bereits vor der Einschulung bestehen. Versäumte Impfungen sollten spätestens bis zum 18.Geburtstag nachgeholt werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
In der Regel werden die Impfungen gut vertragen. Manchmal kann es zu Reaktionen an der Impfstelle, wie vorübergehende Rötung, Schwellung und Schmerzen oder vorübergehende Schwellung der örtlichen Lymphknoten kommen. In seltenen Fällen kommt es zu grippeähnlichen Allgemeinsymptomen oder einem kurzfristigen Hautausschlag. Die aufgeführten Reaktionen sind in der Regel vorübergehend und klingen rasch folgenlos wieder ab.
Wer trägt die Kosten für die Impfungen?
Viele Impfungen sind kostenfrei und werden durch den Haus- oder Kinderarzt verabreicht. Seit dem 1. April 2007 sind Leistungen für Schutzimpfungen Pflichtleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (durch das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz). Nach § 20 d SGBV haben Versicherte Anspruch auf Leistungen für Schutzimpfungen im Sinne des § 2 Nr. 9 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG).
Welche Impfungen gibt es?
DiphtherieDer einzig wirksame Schutz gegen die Krankheit ist die Impfung. In Deutschland zählt sie zu den Standardimpfungen. Die Diphterie-Impfung ist von der Ständigen Impfkommision (STIKO) am Robert-Koch-Institut empfohlen und sollte auch konsequent aufgefrischt werden.
Ab dem vollendeten 2. Lebensmonat werden zur Grundimmunisierung 3 Impfstoff-Dosen im Abstand von jeweils mindestens 4 Wochen verabreicht. Eine 4. Impfung erfolgt erst in einem Abstand von mindestens 6 Monaten zur letzten Impfung, also zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat. Die Diphtherie-Impfung kann beispielsweise auch mit einem Sechsfach-Kombinationsimpfstoff gleichzeitig gegen Keuchhusten, Tetanus, Polio, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B durchgeführt werden. Die Auffrischimpfungen sollten möglichst nicht früher als 5 Jahre nach der vorhergehenden letzten Dosis verabreicht werden. Bei Erwachsenen wird eine Auffrischimpfung routinemäßig alle zehn Jahre empfohlen.
Masern, Mumps, RötelnDie Impfung gegen Masern-, Mumps- und Röteln-Viren wird durch die ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut für alle Kinder empfohlen. Dabei handelt es sich um eine zweimalige kombinierte Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung). Es besteht keine Altersbegrenzung. Die erste Impfung sollte zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat durchgeführt werden und die 2. Impfung bereits nach 4 Wochen nach der 1. Impfung erfolgen. Um einen frühestmöglichen Impfschutz zu erreichen, sollte die zweite Impfung bis zum Ende des 2. Lebensjahres erfolgt sein. Obwohl die Impfung sehr gut verträglich ist, kann es in sehr seltenen Fällen zu örtlichen Rötungen und Schwellungen kommen. Des Weiteren kann es zur Schwellung der örtlichen Lymphknoten und gelegentlich in der zweiten Wochen nach der Impfung zu Fieber, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit kommen. Sehr selten können auch Fieberkrämpfe auftreten.
Durch die MMR-Impfung können viele Komplikationen und auch bleibende Schäden verhindert werden, da es sich bei Masern, Mumps und Röteln um ernsthafte Kinderkrankheiten handelt. Es gibt leider keine Medikamente mit denen die Erkrankungen geheilt werden können. Der einzige Schutz ist die rechtzeitige und konsequent durchgeführte MMR-Impfung. Die Impfung erfolgt mit abgeschwächten, nicht übertragbaren Viren. Sie kann auch mit einer Impfung gegen Windpocken kombiniert werden.
MERKE: Die Impfung sollte nicht zusammen mit dem Meningokokken-Konjugat-Impfstoff verabreicht werden.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)Die FSME-Impfung wird von der ständigen Impfkommision (STIKO) allen Personen empfohlen, die in einem Risikogebiet leben oder dorthin reisen. Kinder kommen gerade durch Sport und Spiel öfter mit Zecken in Kontakt als die Erwachsenen. Die Impfung der Kinder kann ab dem vollendeten 1. Lebensjahr bis zum Ende des 12. Lebensjahres mit einem maßgeschneiderten FSME-Impfstoff durchgeführt werden, der vor einer Zecken-Hirnhautentzündung schützt. Kinder entwickeln schon mit der halben Antigendosis einen sehr guten Impfschutz im Vergleich zu Erwachsenen. Durch die Halbierung der Antigendosis ist der Kinderimpfstoff noch besser verträglich. Die Grundimmunisierung ist mit drei Impfungen abzuschließen. In der Regel werden die Kosten für die Impfung von den Krankenkassen übernommen.
Haemophilus influenzae Typ b (HIB)Die Impfung wird für alle Säuglinge nach vollendetem 2. Lebensmonat empfohlen. Leider ist der Haemophilus influenzae Typ b als Erreger nicht ausrottbar. Durch Fortführen der Impfung sollen schwerwiegende Folgen verhindert werden. Zur Grundimmunisierung werden 3 Impfstoff-Dosen im Abstand von jeweils mindestens 4 Wochen verabreicht. Die 4. Impfung erfolgt zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat. Nach abgeschlossener Grundimmunisierung sind Auffrischimpfungen gegen die Hib-Bakterien nicht vorgesehen. Ab einem Alter von 5 Jahren wird die Hib-Impfung nur in Ausnahmefällen verabreicht. Die Impfung sollte unbedingt ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat begonnen werden, da insbesondere Säuglinge gefährdet sind. Bei Erwachsenen und älteren Kindern rufen die Erreger kaum schwerwiegende Erkrankungen hervor. Allgemein wird die Impfung sehr gut vertragen.
Hepatitis BSeit 1995 werden Säuglinge routinemäßig gegen Hepatitis B geimpft. Jugendliche ohne Grundimmunisierung sollten die entsprechende Impfung möglichst vor der Pubertät, spätestens aber bis zum 18. Lebensjahr nachholen. Für die Impfung können entweder Einzel- oder Kombinationsimpfstoffe verwendet werden. Je nach Impfstoff unterscheiden sich die Abstände zwischen den Impfungen. Ein vollständiger Impfschutz sollte noch vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung oder spätestens bei Schuleintritt vorliegen. Die Grundimmunisierung muss nicht immer eine lebenslange Immunität bedeuten. Daher sind Auffrischimpfungen in Abhängigkeit von der Menge der Antikörper im Blut (Antikörper-Titer) und dem bestehenden Infektionsrisiko einer Person empfohlen.
Wichtig ist vor allem die Verhinderung einer Infektion von Säuglingen bei der Geburt bzw. im frühen Kindesalter. Durch ein Hepatitis B-Screening in der Schwangerschaft und eine Hepatitis B-Simultanprophylaxe (aktive und passive Immunisierung) bei Neugeborenen von chronisch infizierten Müttern unmittelbar nach der Geburt, können mehr als 90 Prozent der Infektionen bei Neugeborenen verhindert werden. Die Hepatitis B wird am häufigsten beim Geschlechtsverkehr, kleinen Sportverletzungen, Piercings oder Tätowierungen übertragen.
Keuchhusten (Pertussis)Der einzig wirksame Schutz gegen Pertussis ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Impfung der Säuglinge und Kleinkinder gegen Keuchhusten. Die Grundimmunisierung der Säuglinge und Kleinkinder sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen, dass heißt unmittelbar nach Vollendung des 2. Lebensmonats. Säuglinge erhalten nämlich keine schützenden Antikörper von der Mutter während der Schwangerschaft oder beim Stillen. Zur Grundimmunisierung werden 3 Impfstoff-Dosen im Abstand von jeweils mindestens 4 Wochen verabreicht. Die 4. Impfung erfolgt dann zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat. Die erste Auffrischimpfung erfolgt zwischen dem vollendeten 5. und 6. Lebensjahr und eine weitere zwischen dem vollendeten 9. und 17. Lebensjahr. Der Abstand der Auffrischimpfungen sollte dabei mehr als fünf Jahre zurückliegen. Gegen Keuchhusten steht kein Einzelimpfstoff zur Verfügung, daher werden die Auffrischimpfungen mit Kombinationsimpfstoffen durchgeführt. In der Regel wird die Impfung sehr gut vertragen.
Die Pertussis-Impfung ist auf jeden Fall zu empfehlen, da der Keuchhusten eine schwere und sehr langwierige Erkrankung ist und für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich sein kann. Auch bei engen Kontaktpersonen sollte vor der Geburt eines Kindes ein ausreichender Immunschutz vorliegen. Ist dies nicht der Fall, so sollte möglichst bis vier Wochen vor der Geburt des Kindes eine Immunisierung aller engen Kontaktpersonen nachgeholt werden. Ist der Impfschutz der Mutter vor der Schwangerschaft nicht aktualisiert worden, so sollte auch hier die Impfung in den ersten Tagen nach der Geburt des Kindes nachgeholt werden.
Kinderlähmung (Poliomyelitis)Auch diese Impfung wird für alle Säuglinge nach vollendetem 2. Lebensmonat empfohlen. Je nach Impfstoff, das heißt Einzelimpfstoff oder Kombinationsimpfstoff, erhalten Kinder zur Grundimmunisierung zwei bis vier Impfungen in den ersten zwei Lebensjahren. Eine Auffrischimpfung erfolgt in der Regel ab zehn Jahren. Die Impfung mit dem inaktivierten Impfstoff ist sehr gut verträglich. Es kommt zu keiner Virusübertragung sowie zu einer Auslösung der Erkrankung.
MeningokokkenBesonders häufig betroffen von Meningokokken-C-Erkrankungen sind Kinder in den ersten fünf Lebensjahren, Jugendliche sowie junge Erwachsene. Das kindliche Immunsystem ist noch nicht so ausgereift, um sich mit schweren Infektionen auseinander zu setzen. Seit 2006 wird die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C mit einem konjugierten Meningokokken-C-Impfstoff für alle Kinder ab dem vollendeten 12. Lebensmonat empfohlen. Säuglinge ab einem Alter von 2 Monaten bis zu 12 Monaten erhalten zwei Impfungen. Dies sollte in einem Abstand von mindestens 2 Monaten erfolgen. Zusätzlich wird eine Auffrischimpfung zu einem späteren Zeitpunkt empfohlen. Dagegen erhalten Kinder nach dem vollendeten 12. Lebensmonat, Jugendliche und Erwachsene eine einmalige Injektion. Hier besteht nicht die Notwendigkeit für eine Auffrischimpfung. Die Impfung ist in allen Altersgruppen gut verträglich und schützt wahrscheinlich lebenslang vor einer Infektion mit der Serogruppe C. Der Impfstoff sollte jedoch nicht gleichzeitig mit Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff oder MMR- und Varizellen oder MMRV-Impfstoff gegeben werden.
Tetanus (Wundstarrkrampf)Die Tetanus-Impfung ist von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut allgemein empfohlen und sollte konsequent aufgefrischt werden. Die Impfung kann ab dem vollendeten 2. Lebensmonat durchgeführt werden. Zur Grundimmunisierung werden 4 Impfungen verabreicht. Zwischen den ersten 3 Impfungen ist ein Abstand von mindestens 4 Wochen einzuhalten und zwischen der 3. und 4. Impfung sollten mindestens 6 Monate liegen. In der Regel wird die Tetanus-Grundimmunisierung gleichzeitig mit der gegen Polio, Diphterie, Keuchhusten, Hib und Hepatitis B als Kombinationsimpfung verabreicht.
Die erste Auffrischimpfung sollte zwischen dem vollendeten 5. und 6. Lebensjahr und eine weitere zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr erfolgen. Danach sollte man alle 10 Jahre routinemäßig Auffrischimpfungen durchführen lassen.
Merke: Im Verletzungsfall erfolgt bereits eine Auffrischung, wenn die letzte Impfung länger als fünf Jahre zurückliegt. In der Regel wird die Impfung gut vertragen, gelegentlich kann es zu örtlichen Reaktionen und Knötchenbildung an der Impfstelle kommen. In seltenen Fällen kommt es zu Allgemeinsymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Kreislaufreaktionen, Hautausschlag u.s.w.
Die aufgeführten Reaktionen klingen in der Regel rasch und folgenlos wieder ab.
Der Erreger wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen, sondern lauert überall. Diese schwere und oft tödliche Erkrankung lässt sich nur durch eine Impfung verhindern.
Virusgrippe (Influenza)Bereits kleinste Mengen des Virus sind sehr ansteckend und können eine Infektion auslösen. Generell können alle Personen ab 6 Monaten geimpft werden. Es gibt den passenden Impfstoff für jedes Alter. Die STIKO empfiehlt die Impfung vor allem Menschen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane oder Stoffwechselstörungen. Die Impfung gegen Influenza erfolgt jährlich mit dem jeweils aktuellen Impfstoff. Sinnvoll ist die Impfung im Herbst vor der eigentlichen Erkältungszeit (ab September), kann aber auch noch bis zum März nachgeholt werden.
Der Impfstoff, der für alle Kinder (ab 6 Monate), Jugendliche und Erwachsene geeignet ist, ist gut verträglich und frei von Konservierungsmitteln und Quecksilber.
Merke: Nicht geimpft werden sollten Kinder mit einer bekannten Allergie gegen Inhaltsstoffe des Grippeimpfstoffes oder einer Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß.
WindpockenDie Impfung ist allgemein für Kinder empfohlen. Wie bei den meisten Impfungen sollte auch hier die erste Impfung im Alter von 11-14 Monaten und die zweite Impfung im Alter von 15-23 Monaten erfolgen. Sie können aber auch jederzeit nachgeholt werden. Zwischen den beiden Impfungen sollte ein Abstand von mindestens vier bis sechs Wochen eingehalten werden. Die Impfung kann entweder als Einzelimpfstoff, so genannter Varizellen-Monoimpfstoffe oder aber auch mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (MMRV) erfolgen. In der Regel ist der Impfstoff gut verträglich. Es kann an der Impfstelle vorübergehend zu Rötung oder einer schmerzhaften Schwellung kommen.
RotavirenBei Säuglingen und Kleinkindern können Rotaviren schwerste Durchfallserkrankungen mit Erbrechen auslösen. Die Rotavirus-Impfung wird daher generell empfohlen. Hierbei handelt es sich um eine Schluckimpfung. Die Kosten werden zum Teil von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es gibt zwei Impfstoffe, die bei Säuglingen ab sechs Wochen anwendbar sind und sehr effizient gegen Rotavirus-Infektionen schützen. Jede Impfdose kostet etwa 85 Euro. Je nach Impfstoff, sollte die Impfung innerhalb des ersten Lebenshalbjahres , zwei- beziehungsweise dreimal (in einem Mindestabstand von vier Wochen) verabreicht werden. Der Impfstoff ist in der Regel gut verträglich.
Gebärmutterhalskrebs durch Humane Papillomviren (HPV)Auch die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) wird von der STIKO (Ständige Impfkommision) des Robert-Koch-Instituts für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen. Dadurch soll die Zahl der Gebärmutterhalskrebsfälle in Zukunft deutlich verringert werden. Humane Papillomviren werden sexuell übertragen und sind für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Die Impfung erfolgt durch insgesamt drei Injektionen innerhalb eines Jahres.
Merke: Natürlich gibt es auch noch weitere krebserregende Virentypen bei den Papillomviren. Daher ist die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung mit dem so genannten Pap-Abstrich unerlässlich.
Reiseimpfungen bei Kindern
Vor Reisebeginn sollten die Standardimpfungen des jeweiligen Impfalters durchgeführt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt darüber hinaus für Kinder, alle für das Gastland empfohlenen Impfungen durchführen zu lassen, sofern das Kind das geforderte Mindestimpfalter erreicht hat. Für viele Länder werden spezielle Reiseimpfungen empfohlen oder sogar vorgeschrieben. Ob geimpft werden muss oder nicht, hängt jedoch nicht nur vom Alter sondern auch von den näheren Umständen des Aufenthalts ab.
Im folgenden eine kurze Zusammenfassung der speziellen Impfungen und Altereinschränkungen:
1. Impfstoffe die bereits in den ersten Lebenstagen verabreicht werden können
- Impfung gegen Tuberkulose
- Schluckimpfung gegen Polio (Kinderlähmung)
- Hepatitis B (der Hepatitis A Impfstoff ist in Deutschland erst ab dem 13. Lebensmonat zugelassen)
2. Impfstoffe nach der vollendeten 8. Lebenswoche
- Tetanus
- Keuchhusten
- Diphterie
- Hib
- inaktivierte Impfung gegen Kinderlähmung (IPV)
3. Impfstoffe ab dem 7. Lebensmonat
- Gelbfieber
- Cholera (als Injektionsimpfung)
- Meningokokken
4. Impfstoffe ab dem vollendeten 1. Lebensjahr
- Hepatitis
- Japanische Enzephalitis (in Deutschland nicht zugelassen)
- Tollwut
5. Impfstoffe ab einem Mindestalter von 2 Jahren
- Typhus
- Cholera (als Schluckimpfstoff)
- Pneumokokken
Eine besondere Vorsicht ist bei Masern geboten. Solle ein Land bereist werden, in dem die Maserninfektionen ständig im Umlauf sind, so kann das Baby ab dem 6. Lebensmonat eine Dosis Masernimpfstoff appliziert bekommen. Die Auffrischimpfung sollte dann bereits im 9. Lebensmonat erfolgen.
Da die Erkrankungen grundsätzlich auch in Deutschland auftreten können, werden die Kosten für die Grundimmunisierungen und Auffrischimpfungen gegen Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Meningokokken, Pneumokokken, Masern, Mumps, Windpocken, Röteln und Kinderlähmung (Polio) von allen Krankenkassen übernommen, auch wenn der Impfanlass eine Fernreise ist. Anders ist es bei speziellen Reiseimpfungen, diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen generell nicht erstattet.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts rät von einer Impfung gegen Tuberkulose ab. Auch dann, wenn Sie für längere Zeit in Tuberkulosegebiete reisen und dort Kontakt zur einheimischen Bevölkerung haben. Der Grund dafür ist, dass man nicht genau weiß, wie wirksam der Impfstoff wirklich ist. Zudem kann die Impfung bei Kindern mit gestörtem Immunsystem schwerwiegende Folgen verursachen.
Merke: Planen Sie die Impfungen möglichst rechtzeitig, damit bereits bei der Abreise ein ausreichender Impfschutz besteht.