Die Akupunkturbehandlung ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einstiche mit speziellen Nadeln an genau festgelegten Punkten der Haut sollen Störungen im Körperinneren beseitigt oder gelindert werden. Diese Akupunkturpunkte liegen alle auf Leitlinien, die als Meridiane bezeichnet werden. In ihnen fließt nach altchinesischer Auffassung die so genannte Lebensenergie mit ihren Anteilen YIN und YANG. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper als Gegenpole wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht im Organismus stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt auf Dauer zu Krankheit. Die Akupunktur eine sehr risikoarme und annähernd nebenwirkungsfreie Behandlungsform, mit der in vielen Fällen Medikamente eingespart werden können. Ein Großteil der auch in der Kinderheilkunde eingesetzten Medikamente enthalten heute immer noch Alkohol oder aber zumindest viele andere Zusätze, wie Stabilisatoren (bspw. E 171 = Titandioxid), die unter Umständen auch Schädigungen oder Allergien verursachen können.
Kinder lassen sich im Normalfall nur sehr ungern stechen. Aus diesem Grund sind viele Eltern und auch Ärzte der Auffassung, dass Kinder nicht akupunktiert werden können. Es existiert jedoch eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die belegen, dass mit Akupunktur auch bei Kindern eine sehr gute Wirkung erzielt werden kann. Ab dem Alter von etwa acht Jahren ist eine Akupunkturbehandlung mit dünnen Nadeln meist problemlos möglich. Die speziellen Nadeln sind nicht nur viel feiner als Impfnadeln, sie sind auch kürzer und mit einem Durchmesser von weniger als 0,2 Millimetern dünner als Akupunkturnadeln für Erwachsene. Außerdem bleiben sie bei Kindern häufig nicht so lange in der Haut. In der Regel dauert die Behandlung eine bis fünf Minuten. Bei Erwachsenen sind es meist 20 bis 30 Minuten. Die Suche nach den zu behandelnden Punkten erfolgt wie bei erwachsenen Patienten entlang dem Verlauf der Meridiane.
Für Kleinkinder und Säuglinge existiert heute zudem eine Methode der Akupunktur, die ganz ohne Stechen auskommt. In intensiver Forschung konnte die positive Wirkung von Laserstrahlen auf Akupunkturpunkte nachgewiesen und ein Gerät für die "Laserakupunktur" entwickelt werden. Damit können Kinder jeden Alters, sogar schon Säuglinge, schmerzlos akupunktiert werden. Das dazu verwendete Laserlicht wird von den Kindern sehr gut vertragen, es können keinerlei Hautschäden entstehen. Allerdings ist wegen der hohen Energiedichte des Laserlichtes zum Schutz der Augen das Aufsetzen einer für Laserstrahlen undurchlässigen Brille Vorschrift. Weitere schmerzlose Behandlungsformen für Kinder sind das Stimulieren der Akupunkturpunkte mittels aufgeklebter Samenkörnchen oder die Erwärmung der Punkte durch eine Beifuß-Zigarre (Moxibustion). Auch die Massage der jeweiligen Akupunkturpunkte (Akupressur) kann oft schon zu guten Ergebnissen und einer Linderung der Beschwerden führen.
Bei diesen Beschwerden kann Akupunktur zusätzlich zu anderen Therapiemaßnahmen eingesetzt werden:
Akupunktur für Kinder ist nahezu schmerzfrei und hat bei sachgemäßer Anwendung durch einen erfahrenen Arzt kaum Nebenwirkungen. Vereinzelt kann es zu einer so genannter „Erstverschlimmerung" kommen, was allerdings als eine Reaktion auf eine beginnende positive Wirkung der Therapie zu verstehen ist und meist schon bald in eine deutliche Verbesserung der Beschwerden umschlägt. Bei Akupunkturbehandlungen in Aufrechter Haltung, also im Sitzen, kann es allerdings bei labilen Kindern zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Aus diesem Grunde sollten die Behandlungen auch nach Möglichkeit immer liegend durchgeführt werden. Vorübergehend kann auch das Konzentrationsvermögen nach der Behandlung für kurze Zeit leicht beeinträchtigt werden. Gelegentlich kann es auch zu vorübergehenden Schmerzen kommen, welche mit denen eines Muskelkaters vergleichbar sind. Hierbei handelt es sich um eine normale Reaktion des Muskelgewebes auf die Akupunktur.
Letzte Aktualisierung am 26.10.2009.