Die Kleinkinder trainieren sich selbst täglich durch das Spielen. Dabei kräftigen sie die Skelettmuskulatur und verfeinern ihren Bewegungsablauf. Dieser natürliche Trieb der Kinder sollte von den Eltern immer gefördert werden. Im Kindergarten oder in Spielgruppen bekommen die Kleinen genau das, was sie brauchen. Gesellschaft mit anderen Kindern ist deshalb gut, da sich die Kinder immer wieder gegenseitig auffordern Neues aus zu probieren. Das trainiert die Sinne und fördert die körperliche Entwicklung.
Die meisten Kinder haben bereits im vierten Lebensjahr ihre Blase schon gut unter Kontrolle. Sie schaffen es tagsüber trocken zu bleiben, nur nachts passiert es hin und wieder, dass sie sich einnässen. Allerdings muss auch hier wieder beachtet werden, dass sich nicht jedes Kind gleich schnell entwickelt. Wenn das Kind sich immer noch tagsüber einnässen sollte, brauchen die Eltern sich keine Sorgen machen. Druck aufzubauen ist in dieser Situation unangebracht, denn dadurch ergibt sich entweder eine Verschlechterung oder überhaupt keine Veränderung.
Enuresis, das Einnässen, lässt sich in „primäre Enuresis" und „sekundäre Enuresis" einteilen. Bei der primären handelt es sich um Kinder, die bisher noch nicht trocken waren. Bei der Sekundären hingegen, handelt es sich um Kinder, die bereits trocken gewesen sind. Diese können durch traumatische Erlebnisse, wie zum Beispiel die Geburt eines Geschwisterchens, oder eine längere Trennung von den Eltern, hervorgerufen werden. Hier ist Geduld von den Eltern besonders wichtig, denn nur wenn das Kind wieder Vertrauen fasst, kann es sein Erlebtes verarbeiten. In manchen Fällen steckt aber auch nur ein unentdeckter Harnwegsinfekt dahinter.
Die Kleinen plappern nun nicht mehr nur so vor sich hin, sie benutzen jetzt grammatikalisch korrekt Formen in ihren Erzählungen. Für die Themen, die sie selber am meisten interessieren, haben sie einen großen Wortschatz entwickelt. Sie können zwischen Vergangenheit und Zukunft unterscheiden und diese beiden Formen auch in ihren Erzählungen richtig anwenden. Durch Wörter wie „wenn", „weil", „und" werden Nebensätze konstruiert und die Erzählungen wirken lebendiger. Die Kinder ahmen in Rollenspielen das Leben der Erwachsenen nach und manche benutzen hier dann sogar den Konjunktiv (Möglichkeitsform).
In diesem Alter bekommen Zahlen einen neuen Stellenwert im Leben der Kinder. Lange Zeit konnten sie nichts damit anfangen, aber so langsam begreifen sie was Mengen sind. Wenn zum Beispiel von den Eltern Süßigkeiten verteilt werden, begreifen die Kinder bald, ob sie genauso viel erhalten haben, wie die anderen Kinder. Sie können zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht richtig zählen, aber die Menge einschätzen. Aus diesem eigenen Interesse heraus, beginnen die Kleinen zuerst an ihrer eigenen Hand mit Hilfe der Finger, zählen zu lernen. Bald können die Kinder gut bis fünf zählen und wenn sie nach ihrem Alter gefragt werden, strecken die richtige Anzahl Finger hoch. Nach und nach lernen die Kinder spielerisch immer mehr Zahlen, so wie die Hausnummer oder wie viele Freunde sie haben. Sie fragen jetzt ununterbrochen nach, wie viel etwas ist.
Obwohl die Kinder jetzt mit Zahlen umgehen, verstehen sie aber immer noch nicht, dass zwanzig doppelt so viel ist wie zehn. Sie verstehen nur was viel und was wenig ist, beziehungsweise, dass eine große und lange Zahl mehr ist als eine kleine und kurze.
Die meisten Kinder gehen in diesem Alter in den Kindergarten. Sie können sich ohne größere Probleme von ihrer Bezugsperson trennen. Die Meisten sind Anfangs etwas schüchtern, wenn sie so vielen neuen Gesichtern gegenüber stehen, daher empfiehlt es sich, dass die Eltern erst ein wenig abseits dabei bleiben, so dass das Kind immer das Gefühl hat, es kann jederzeit zu einer vertrauten Person gehen. Wenn sie sich aber erst einmal eingelebt haben, vermissen sie die Eltern kaum noch. Die Kleinen haben allmählich ein Verständnis für Gefahren entwickelt und akzeptieren Verbote.
Sie können sich verbal auseinandersetzen und zeigen Mitgefühl, Sorge und auch Humor. Sie lernen neben den Zahlen auch die Farben zu benennen und benutzen diese dann auch realistisch für ihre Zeichnungen. In der Regel malen die Mädchen sechs bis neun Monate früher Bilder, die erkennbare Figuren enthalten, als Jungen.
Die Förderung zieht sich wie ein roter Faden durch die Entwicklung der Kinder. Immer noch ist die beste Förderung die Sprache der Kinder zu verbessern, die Kommunikation mit dem Kind. Sie sollten das Kind von seinen Erlebnissen berichten lassen, oder wenn es das nicht selbständig macht immer wieder nachfragen. Die Eltern signalisieren ihrem Kind somit, dass sie Interesse an Ihm haben. Dieses Interesse veranlasst die Kinder mit Freude von ihren Erlebnissen zu erzählen. Sprechen die Kinder ein Wort falsch aus, können die Eltern noch mal nachfragen und so das Kind zu einer Wiederholung veranlassen, bei der es dann das Wort vielleicht richtig ausspricht. Wenn nicht, sollten die Eltern das Wort noch einmal richtig wiederholen, damit das Kind hört wie es richtig ausgesprochen wird.
Letzte Aktualisierung am 28.10.2009.