Das Gehirn des Kindes ist inzwischen so weit entwickelt, dass das Kleinkind die Bilder und Personen, die es sieht wieder erkennt. Besonders in der Familie kann das Baby die Personen sehr gut voneinander unterscheiden. Bei Fremden ist es dann eher zurückhaltend. Bisher war dem Kind so ziemlich jedes Spielzeug recht, jetzt entscheidet es sich aber immer öfter für ein bestimmtes Spielzeug, welches es unter vielen anderen immer wieder erkennt. Da das Kind nun Gegenstände aus dem täglichen Leben wieder erkennen kann, begeistert es sich auch für Bilderbücher. Den meisten Anklang finden Bücher, in denen sich etwas bewegt oder bei denen die Kinder etwas anfassen können. Alles was sich fortbewegt, erregt das Interesse des Kindes und fördert auch gleichzeitig die optische Wahrnehmung. Bald können die Kinder ihnen bekannte Gegenstände und Personen auch aus der Ferne wieder erkennen.
In den zuvor beschriebenen Monaten hatte das Kleinkind schon begonnen sich an Möbelstücken in den Stand hochzuziehen. Jetzt steht es von alleine auf und fängt an mit Hilfe der Gegenstände die ersten Schritte zu machen. Bald sind sie in der Lage, zum Beispiel einen Puppenwagen durch sie Gegend zu schieben. Das Gleichgewicht ist so weit ausgeprägt, dass es dem Kind gelingt sich nach Spielsachen, die auf dem Boden liegen, zu bücken ohne hinzufallen. Die Eltern müssen künftig mehr auf ihr Kind aufpassen, denn in seinem neu entdeckten Bewegungsdrang macht es keinen Halt mehr vor Treppen.
Nicht nur grobmotorisch wird es immer reifer, auch feinmotorisch entwickelt sich das Kind weiter. Seine verbesserte Koordination zeigt sich, beispielsweise darin, dass das Kind Gegenstände mit beiden Händen aneinander hauen kann, aber auch darin, dass es ihm gelingt eine Tasse halten zu können oder zum Beispiel ein Geschenk auspacken kann. Das Kleine räumt mit Vorliebe seine Spielsachen aus einer Kiste raus und wieder rein. Erkennt es eine Person oder einen Gegenstand, zeigt es mit dem Zeigefinger darauf.
In das unverständliche Gebrabbel des Kindes mischen sich mehr und mehr Silben, die sich schon fast wie Wörter anhören können. Die erste „Kommunikation" mit den Eltern findet statt, in dem die Kleinen sich bestimmte Laute für bestimmte Gegenstände ausdenken. Teilweise klingen die Laute ähnlich den Wörtern, die ein Erwachsener für den Gegenstand hat. In diesem Lebensabschnitt lernen die Kinder die ersten Buchstaben richtig auszusprechen, wie zum Beispiel die Laute „a,o,u,m". Mit dieser Fähigkeit kommt es dann dazu, dass sie die ersten Wörter lernen. Allerdings ahmen sie die Worte erst nur nach, denn die Bedeutung ist ihnen noch nicht klar. Da die Kinder ihre Umgebung jetzt mit mehr Interesse betrachten, versuchen sie auch hier die Geräusche, die sie hören nachzumachen. Am schnellsten lernen sie Tiergeräusche nachzumachen.
Die Entwicklung der Sinne entspricht vor allem der Entwicklung des Gehirns. Zu Anfang hat das Kleinkind zwar Geräusche gehört, jetzt versteht das Gehirn aber erst, dass die Geräusche eine Bedeutung haben. Die Kinder hören nun auf ihren Namen und kommen auch zu den Eltern wenn sie gerufen werden. Sie können die Person die spricht in einer Gruppe ausmachen und wenden dieser ihr Gesicht zu. Die Mundbewegungen zu den gesprochenen Wörtern der Erwachsenen faszinieren die Kinder und sie schauen sich ganz genau an, wie welches Wort ausgesprochen wird und versuchen es dann nachzumachen. Daher verstehen sie dann auch bald mehr, als nur ihren eigenen Namen mit sich selbst zu assoziieren. Sie machen den Mund auf, wenn die Eltern sie darum bitten oder können teilweise sogar schon „bitte" sagen, wenn sie dazu aufgefordert werden.
Spielen ist die wichtigste und beliebteste Form für die Kinder etwas zu lernen. Die Koordination kann durch Singspiele, wie zum Beispiel „backe, backe Kuchen" oder durch gegenseitiges Ball zurollen weiter gefördert und verbessert werden. Das Spiel mit der Familie und anderen Kinder fördert auch den sozialen Kontakt, die Kleinen lernen schnell, wie sie sich einen Vorteil erhaschen aber auch die ersten Regeln. Bald helfen die Kinder bei Kleinigkeiten im Haushalt, nicht weil sie es als Notwendigkeit erachten, sondern weil sie an allem Interesse haben und mit der Familie zusammen sein wollen. Sie helfen den Eltern beim sich ausziehen oder versuchen selbständig zu essen. Sie erlernen nach und nach das Zusammenspiel mit anderen Personen, zum Beispiel rollen sie beim gemeinsamen Spiel mit den Eltern den Ball dann irgendwann zurück, oder zeigen ihnen ihr Lieblingsspielzeug. Sie reagieren auf Aufforderungen der Eltern, etwa wie die Hand zu geben oder die Schuhe zu holen, welche es anziehen soll.
Letzte Aktualisierung am 28.10.2009.