Entwicklung der Motorik
Das Baby kann sich nun in Brustlage begeben und sich dort dann mit den Unterarmen aufstützen. Dabei gehen die Unterschenkel ebenfalls noch in die Höhe. So kann es jetzt seine Umgebung besser beobachten und nimmt mehr an seiner Umgebung teil. Liegt der Säugling in Rückenlage, sind die Beine nicht mehr wie bisher angewinkelt, sondern er kann mit ihnen kräftig strampeln.
Am Ende des dritten Monats schafft es das Kind, seine Hände zusammen zu führen. Der Säugling kann jetzt bewusster mit ihnen spielen, und versucht nach seinem Spielzeug zu greifen, um dieses zu betasten. Die angeborenen Reflexe sind nun fast verschwunden. Dies ist aber nötig, denn z.B. der Schreit-Reflex würde das Laufenlernen behindern. Der Verlust dieses Reflexes zeigt die altersgerechte Entwicklung des Nervensystems.
Entwicklung der Sinne
Seine Augen sind nun in der Lage, Gegenstände besser zu verfolgen. Der Kopf wird dabei auch schon mitgedreht. Im dritten Monat ist die Gehirnhälfte, die für Geruch, Gehör und Sprache zuständig ist, besonders gut entwickelt und besonders aktiv. Machen sie direkt vor einem der Ohren ein Geräusch, reagiert das Baby, in dem es seinen Kopf in diese Richtung dreht. So können Eltern auch überprüfen, ob ihr Kind etwas hört.
Entwicklung der Sprache
Das Kind kann gurren und plaudern und freut sich, wenn die Eltern ihm darauf antworten, entsteht eine Pause in dem Gespräch, fängt es sofort wieder an zu reden. Es achtet nun immer mehr auf die Mundbewegungen der Eltern und deren Aussprache und versucht diese nachzuahmen. Es beginnt zu verstehen, dass Mundbewegungen und Sprechen zusammen hängen. Das Zusammenspiel von Mund-, Rachen-, und Zungenmuskulatur werden so immer besser. Wenn der Säugling auf dem Rücken, liegt fällt seine Zunge etwas im Mundraum zurück und es entstehen beim Versuch zu reden die so genannten Kehllaute.
Das Kind hat zu diesem Lebensabschnitt auch schon gelernt, die eigene Stimmmelodie der eigenen Befindlichkeit anzupassen. Bei Unbehagen wird die Tonlage tiefer und gedehnter, wenn es sich aber gut fühlt, steigt die Stimmmelodie an und das Plaudern wird lockerer.
Entwicklung des Sozialverhaltens
Eltern und Kind haben sich nun aneinander gewöhnt, es ist nun ein fester Tag-Nacht-Rhythmus eingetreten. Die Tage sind nun ruhiger, da die so genannten Drei-Monats-Koliken aufgehört haben. Das Kind hat sich an bestimmte Rituale am Tag gewöhnt, und reagiert nun auf diese. Es weiß, wann es gefüttert wird und kann schon im Vornherein mit Trinkbewegungen anfangen.
Das Baby erfreut sich immer mehr über körperlichen Kontakt zu den Bezugspersonen und wird im Laufe der Entwicklung immer aufmerksamer und neugieriger. Es lächelt gerne und viel, besonders wenn es von jemand angesprochen oder auch gekitzelt wird. Am Liebsten fasst es in diesem Monat seine eigenen Hände an, manche Babys können allerdings auch schon kurzzeitig ihr Spielzeug festhalten.
Körperliche Entwicklung
Im Durchschnitt nimmt der Säugling jetzt zwanzig Gramm pro tag zu. Das Wachstum erfolgt in Schüben, so dass für eine kurze Zeit keine Gewichtszunahme festzustellen ist. Pro Woche wächst das Kind nun ca. einen Zentimeter.
Aufgrund des Kopfwachstums kann es passieren, dass dem Baby die Haare ausfallen, dies ist aber vollkommen normal in diesem Stadium. Auch kann die endgültige Haarfarbe erst gegen Ende des dritten Monats mit Bestimmtheit gesagt werden.
Das Kind braucht auch weniger Schlaf als zuvor und möchte wesentlich mehr unterhalten werden. Deshalb fühlt es sich am wohlsten, wenn es überall mit dabei sein kann. Eine Babywippe ist sehr geeignet, um das Kind überall mit hinnehmen zu können, ohne dass es unbequem liegen müsste.
Förderung der Entwicklung
Spielsachen sollten gut dazu geeignet sein, in die Hand genommen zu werden und vor allem auch dafür gedacht sein, dass ein Baby seine Spielsachen in den Mund nimmt. Ungeeignet sind also Dinge die klein sind oder abfallen könnten und so von dem Kind verschluckt werden könnten.
Die Sinne des Kindes werden gefördert durch möglichst abwechslungsreiche Spielsachen, aus verschiedenen Materialien, in unterschiedlichen Größen, Formen und Materialien. Besonders beliebt sind Spielzeuge, die ein Geräusch machen. Ansprache durch die Eltern und Gegenstände, die dem Kind gereicht werden oder in seiner unmittelbaren Nähe aufgehängt werden, fördern die Augen-Hand-Koordination. Die Sprache wird, so wie oben schon erwähnt, durch das Sprechen mit dem Kind weiter gefördert.
Durch Berühren des Babys fördern sie dessen Motorik, da ein liebevolles Knuffen durch das Kind in Form von einem Lächeln, mit fröhlichem Geplapper oder mit einer Bewegung erwidert wird. Die meisten Babys werden sogar lieber etwas fester angefasst, auch wenn die Eltern eher übervorsichtig mit ihnen umgehen. Diese Form des Spielens wird von dem Kind gerne angenommen, und es entsteht so ein Dialog zwischen Eltern und Kind. Da das Kind noch nicht alles versteht, sollten die Eltern darauf achten, zu allem, was sie erzählen und versuchen, dem Kind beizubringen, eindeutige Bewegungen zu machen. Wenn das Kind antwortet, bietet es sich an, auch dieses zu kommentieren.