Entwicklung der Motorik
Im vierten Monat gelingt es nun dem Kind sich auf seine Arme aufzustützen und den Kopf, ohne zu zittern, anzuheben. Diese Stellung ist aber noch sehr anstrengend und kann nicht lange eingehalten werden. Es gelingt Ihm jedoch, mit einer Hand nach Gegenständen zu greifen. In Rückenlage greift das Kind ebenfalls nach allem, was in sein Blickfeld kommt. Die Spielsachen werden fast immer in den Mund gesteckt, genauso wie seine eigenen Hände, denn so erkundet das Kind seine Umgebung.
Dabei sabbern die Kinder relativ viel, was in späteren Monaten auch ein Anzeichen sein kann, dass die Zähne durchbrechen. Das Gleichgewicht des Kindes ist wesentlich ausgeprägter als noch zuvor, und es gelingt Ihm jetzt immer öfter, sich von der Rückenlage in die Bauchlage zu rollen. Wenn das dem Baby das erste Mal gelingt, ist es meist sehr überrascht. Bald allerdings rollt es sich andauernd, weshalb die Eltern Ihren Säugling nun nicht mehr alleine auf dem Wickeltisch liegen lassen sollten.
Die Eltern meinen zu dieser Zeit, dass Ihr Kind nun schon in der Lage ist, alles mitverfolgen zu können, da es in abgestützter Haltung nun mit seinem Blick alles fixieren kann, und jedes Geräusch aufmerksam mitbekommt. Beim Schmusen und in der Sitzstellung hält es den Kopf gerne hoch, um sein Umfeld im Blick zu haben.
Entwicklung der Sinne
Die Ausdrucksfähigkeit des Kindes wird immer besser. Es lacht, schreit und bewegt seine Arme und Beine sehr viel mehr. Wenn es sich im Spiegel sieht lächelt es sein Gegenüber an, erkennt sich aber selber noch nicht darin. Immer noch reagiert der Säugling auf besonders kräftige Farben am meisten, wobei Farbabstufungen immer besser gesehen werden können. Manche Kinder reagieren sogar sehr positiv auf andere Menschen, was man dann „fremdeln" nennt. Ist Ihnen etwas unangenehm, fangen sie an zu weinen.
In diesem Monat fassen die Kinder am liebsten alles an. Ganz alltägliche Dinge, wie eine Windel, werden minutenlang untersucht und in den Mund gesteckt. Das Baby sollte jetzt aber nichts, aus dem Haushalt, gereicht bekommen, mit dem es sich verletzen könnte. Aber auch seine Finger und Zehen werden gerne abgelutscht, und daran gesaugt.
Entwicklung der Sprache
Nach den neusten Forschungsergebnissen, ist man der Meinung, dass Kinder im Alter von vier Monaten schon alle Basislaute Ihrer Muttersprache verstehen. Zwischen dem vierten und dem sechsten, lernen sie dann Einsilben-Wörter zu bilden, wie „ma" und „pa" zum Beispiel. Leider verbindet es zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Benennung seiner Eltern damit, sondern versucht die Laute, die ihm seine Bezugspersonen vormachen nachzusprechen. Durch dieses Vorsagen und Nachsprechen fördern Eltern die Sprachentwicklung Ihrer Kinder.
Die Babys kommentieren jetzt alles in Ihrem Tagesablauf, und fangen an zu begreifen, dass nicht nur mit Ihnen gesprochen wird, um Ihr Befinden zu kommentieren, sondern auch, um Tagesabläufe zu beschreiben.
Körperliche Entwicklung
Bei einer Größe von ca. 62cm und etwa 5-6 Kilo, hat das Kind ordentlich zugenommen. Sie sehen jetzt etwas pummelig aus, aber auch die Muskeln sind sehr viel stärker ausgeprägt. Besonders Hals-, Schulter-, und Rückenmuskulatur sind weiter aufgebaut worden.
Der Magen ist gewachsen und das Baby benötigt somit nicht mehr so oft am Tag seine Mahlzeiten. Bei Stillkindern wird ungefähr sechsmal pro Tag gestillt, während bei Flaschenkindern sogar nur vier Mahlzeiten pro Tag ausreichend sein können.
Da die Kinder wesentlich mehr an ihrer Umgebung teilnehmen als zuvor, kann es passieren, dass sie sich schnell vom Essen ablenken lassen. Es empfiehlt sich, während des Essens einen stillen Raum aufzusuchen, um möglichst wenig Ablenkung zu haben. Die beste Ernährung für ein Kind in diesem Alter ist immer noch die Muttermilch. Zusätzlich kann dem Kind zum Beispiel pürierte Banane angeboten werden. Damit das Kind weiterhin einen guten Schutz vor Allergien bekommt, sollte man mit der Zufütterung von Lebensmitteln aber abwarten bis zum sechsten Monat.
Soziale Entwicklung
Am liebsten hat es das Kind, wenn sich immer jemand mit Ihm beschäftigt. Singen, spielen, schaukeln und kuscheln werden sehr gerne von dem Baby angenommen. Auch gespieltes Erschrecken und Bauch und Füße kitzeln sind sehr beliebte Spiele, die die Bindung zwischen Kind und Eltern festigt und sein Körperbewusstsein fördern.
Förderung der Entwicklung
Das Kind liebt Wiederholungen und Bekanntes. Es freut sich riesig, wenn es etwas Bekanntes entdeckt, zum Beispiel beim Wickeln immer dasselbe Spielzeug, mit dem es dann spielen kann. Auch das Verstecken und wieder zeigen von Gegenständen, oder der Eltern selbst, fördert das Wiedererkennen. Alles, was Geräusche macht und sich anfassen lässt, wird von dem Baby untersucht und in den Mund gesteckt, daher sollte man aufpassen, was in die Finger des Säuglings gerät. Am besten werden alle Sinne und die motorischen Fähigkeiten gefördert, wenn das Kind bei den alltäglichen Hausarbeiten mit dabei sein und miterleben kann. Schön ist es, wenn die Eltern währenddessen immer mit dem Säugling sprechen und alles kommentieren, was sie machen und sich in ein „Gespräch" mit dem Kind verwickeln lassen. So kann man die Sprachentwicklung des Kindes immer weiter fördern.
Rhythmus und Musik finden bei den Kleinen besonders großes Interesse, deswegen ist es schön, wenn die Eltern Ihren Kindern was vorsingen oder Ihnen Musik vorspielen. Zu der Musik können die Eltern Ihre Kinder bewegen, was das Taktgefühl und das Körperbewusstsein fördert.
Vorsorgeuntersuchung
Es ist wieder so weit, eine weitere Kontrolluntersuchung durch den Kinderarzt steht an. Er überprüft Entwicklung, Größe und Gewicht des Kindes, sowie den Gesundheitszustand. Ist das Kind gesund, werden weitere Schutzimpfungen vorgenommen.
Dieses Mal wird die erste Impfung aufgefrischt, und zwar:
- Diphterie
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Pertussi (Keuchhusten)
- Hämophilus influenzae (Hirnhaut-/Kehlkopfentzündung)
- Polio (Kinderlähmung)