Der Säugling kann sich von nun an ohne Probleme auf Rücken und Bauch drehen. Irgendwann bleibt er dann in Seitenlage liegen, um sich dann mit ausgestreckten Beinen, in den Langsitz zu begeben. Hierbei sollte das Kind auf jeden Fall noch von den Eltern Unterstützt werden, da die Rückenmuskulatur noch nicht so ausgeprägt ist und deswegen schnell ein Sitzbuckel von dem Kind gemacht wird. Wenn es sitzt stützt es sich mit den Händen ab, oder greift nach Spielsachen die gedreht und von einer in die andre Hand gewechselt werden können.
Die Spielsachen werden mit dem so genannten „Pinzettengriff" genommen, dabei benutzt das Baby seinen Daumen und seinen Zeigefinger. Die Gegenstände werden mit festem Griff gehalten und Spielzeuge, die ein Geräusch erzeugen können, zum Beispiel eine Rassel, werden geschüttelt oder gedrückt. Das Kind ergreift nun auch Dinge selbständig, die von den Eltern aufgeräumt wurden, und räumt die Spielzeugkiste mit grosser Freude wieder aus.
So langsam beginnt das Kind das Robben zu erlernen, aus dem sich das Krabbeln entwickelt. Anfangs stossen sie sich mit ihren Beinen in Bauchlage ab, um ein Stück vorwärts zu kommen. Ist es etwas geübter und die Stütz-, und Bauchmuskulatur-, besser ausgeprägt, kann es ich auf Arme und Knie stützen, um sich dann krabbelnd fortzubewegen.
Wenn das Baby hochgehoben wird und Kontakt zu einer festen Unterlage hat, fängt es an zu „tänzeln" und sich mit den Beinen abzustossen. Mit der Zeit fängt es auch an sich an Möbelstücken hoch zu ziehen, erst nur auf die Knie, ende des neunten Monats dann auch auf die Füsse. Es kann kurzzeitig so stehen beleiben und weiss, dass wenn es sich wieder hinsetzen möchte, die Knie anwinkeln muss. Halten Ihm die Eltern ihre Finger hin, kann es sich an ihnen hoch ziehen. Im stehen kann es, wenn es von den Eltern geholten wird, sogar schon ein paar Schritte versuchen. Hierbei wird die ganze Fusssohle belastet und nicht wie vorher nur die Zehenspitzen. Das Baby beginnt in diesen Monaten auch Kekse oder Bananen selber zu halten und zu essen. Hält man Ihm eine Tasse an den Mund kann es aus dieser trinken. Da die meisten Kinder schon Zähne haben, sollten nur ungesüsste Tees und Säfte genommen werden, um Karies zu vermeiden.
Kommunikation ist ein unglaublich wichtiger Aspekt im leben de Kindes geworden. Sitzt es zwischen zwei Personen die sich unterhalten, bewegt es immer den Kopf in die Richtung aus der gesprochen wird. Es ist fasziniert von den Mundbewegungen. Hat das Baby einen Spiegel zu Verfügung, probiert es dort seine eigenen Sprachfertigkeit aus. Der Spiegel ist in diesen Monaten ein sehr interessanter Gegenstand, das Kind versucht sich darin wieder zu finden in dem es auf dem Spiegel sein Gesicht berührt und so den Unterschied zwischen zwei-, und dreidimensional erlernt. Ein ganz wichtiger Schritt im Bewusstsein des Kindes, ist es wenn eine Person hinter ihm im Spiegel auftaucht und es sich zu der Person umdreht, anstatt sie im Spiegel zu suchen.
So langsam versteht das Kind auch die Bedeutung von Wörtern, wie „Nein". Denn in dieser Zeit ist es so, dass die Kinder zum Beispiel anfangen, an den Haaren zu ziehen. Sagen die Eltern immer wieder „Nein", lernt das Kind irgendwann, dass auf diese Aktion ein negatives Feedback kommt. Interessant ist auch, dass alles was das Kind nicht sieht einfach nicht Existiert. Halten die Eltern sich die Hände vor die Augen, denk das Kind sie seien wirklich nicht da, so als wären sie aus dem Raum gegangen. Daraus entwickelt sich ein ungemein spannendes Spiel zwischen Eltern und Kind.
Einige Spielzeuge werden zu Lieblingsspielzeugen, meist irgendein Stofftier. Und auch wenn sie nach einiger Zeit abgenutzt sind, und die Eltern es ersetzten wollen, beschwert sich das Kind sehr. Allerdings kann diese „Liebe" zu dem Stofftier insofern genutzt werden, in dem man das Kuscheltier abends mit ins Bett gibt. Musik ist in diesen Monaten sehr beliebt, je rhythmischer umso besser und desto intensiver reagiert das Baby darauf. Diese Leidenschaft kann von den Eltern gefördert werden in dem sie sich mit dem Kind zu der Musik mit Händen und Füssen bewegen. Ältere Kinder fangen von allein an, zum Beispiel mit den Händen zu klatschen, oder mit Gegenständen zu Trommeln.
Momentan lernen die Kinder ständig neue Silben und Laute. Es entstehen mehr und mehr Doppelsilben, wobei dann unter anderem durchaus ein „Mama" oder „Papa" entstehen kann. Durch die grosse Freude, die die Eltern dabei Empfinden und dem Kind gegenüber äussern, fühlt sich dieses besonders bestätigt und sagt diese Doppelsilben immer wieder. Die Kontrolle über seine eigene Stimme ist jetzt so ausgereift, dass es in der Lage ist flüstern zu können. Dadurch, dass Eltern Ihrem Kind bis dahin immer wieder die Namen zu bestimmten Gegenständen genannt haben, begreift das Baby allmählich das es Wörter ohne Gegenstände nicht gibt. Es beginnt auf Spielsachen zu zeigen und versucht die dazu gehörigen Wörter zu bilden. Studien haben gezeigt, dass Kinder die sehr oft am Tag in Gespräche verwickelt werden, eine bessere Entwicklung der Intelligenz haben.
Diese Monate stehen im Zeichen der Zähne. Zuerst brechen die unteren Schneidezähne durch. Bevor die Zähne kommen, werden viele Kinder krank. Sie bekommen Ausschläge und werden quengelig, in besonders schlimmen Fällen kann das Kind auch mal Fieber bekommen. Hier sollte dann ein Kinderarzt aufgesucht werden, da die Kinder in dieser Zeit auch sehr anfällig für andere Erkrankungen sind. Da das Zähne kriegen keine angenehme Angelegenheit ist, versuchen die Kinder Ihrem Unwohlsein Abhilfe zuschaffen, indem sie an allem Knabbern was sie in die Finger bekommen. Spezielle Zahnfleischpasten oder Gels können hier etwas Erleichterung verschaffen.
Die Meisten Kinder erreichen zum neunten Monat etwa ein Gewicht von acht bis neun Kilo und sind dann ca. zweiundsiebzig Zentimeter gross. Viele Eltern tendieren nun dazu Ihren Kindern, Schuhe anziehen zu wollen. Von den Medizinern wird aber empfohlen, erst wenn das Kind regelmässig draussen herum läuft, Schuhe zu verwenden. Denn Barfuss zu laufen ist für das Kind und seine Entwicklung am gesündesten und fördert den Gleichgewichtssinn.
Das Kind ist sehr mobil in diesem Alter und hat leider noch kein Bewusstsein für Gefahren. Daher sollte spätestens jetzt der Haushalt kindersicher gemacht werden. Von nun an unterscheidet das Kind sehr genau zwischen fremden und bekannten Personen. Gegenüber Fremden ist es erst zurückhaltend und beobachtet sie einige Minuten bevor es Kontakt aufnimmt. Will eine fremde Person dem Kind etwas reichen, begutachtet das Baby den Gegenstand erst und nimmt Ihn dann in seine Hand.
Immer ausgeprägter wird sein Wille in dem Alter. Bekommt das Kind nicht sofort was es möchte, reagiert es mit wütendem Geschrei und wirft sich dabei auch schon mal auf den Boden. Hier benötigen die Eltern unbedingt Geduld, aber auch die nötige Konsequenz, um dem Kind nicht alles durchgehen zu lassen. Ein weiterer Fortschritt in der geistigen Entwicklung ist, dass das Kind nach Spielsachen, die auf den Boden gefallen sind und aus dem Blickfeld entschwunden sind, sucht. Es kann auf Gegenstände zeigen die es gerne haben möchte und versucht sie auch teilweise zu benennen. Mit bestimmten Gegenständen, versucht es Handlungen aus dem Alltag nachzuspielen, wie zum Beispiel Telefonieren. Einige haben begriffen wie das Spiel „backe-backe-Kuchen" geht und andere können auf bitten auch schon Winken.
Die Kinder sind ungemein entdeckungsfreudig und lehren spielerisch eine Menge in diesen Monaten. Die wichtigsten Fragen die ein Kind in dem Alter beschäftigen sind:
Eltern sollten Ihr Kind in seinen Entdeckungsdrang immer unterstützen und dabei auf die nötige Sicherheit achten, aber trotzdem das Kind möglicht selbständig Erfahrungen sammeln lassen. Gute Spielsachen sind im Moment, Bauklötze und alles was sich bewegt oder Geräusche verursacht. Die Spielsachen werden immer wieder von dem Kind fallengelassen und dann meist von einem Elternteil wieder aufgehoben. Dabei sollten die Eltern allerdings darauf acht geben, dass das Kind es nicht bald lustiger findet, die Eltern sich bücken zu sehen, als das Spielzeug wiederzubekommen. Für das Sprachtraining eigenen sich bunte Bücher, mit beweglichen Elementen besonders gut. Hier können Eltern mit Ihrem Kind zum Beispiel üben, was für Laute der Hund macht. Tierstimmen eigenen sich überhaupt sehr gut, um mit dem Kind spielerisch zu lernen.
Letzte Aktualisierung am 28.10.2009.