Die erste Zahnung beginnt bei Babys ab dem sechsten bis neunten Monat und ist meist bis zum 24. Monat abgeschlossen. Es bereitet den Kleinen oftmals starke Probleme und geht mit Unruhe, Weinen, Schmerzen, Fieber, Durchfall und Hautausschlägen einher. Bei der Zahnung treten zuerst die Schneidezähne hervor, danach folgen Eck- und Backenzähne. Vor dem Durchbruch ist der Zahnkeim noch von einem mit Flüssigkeit gefüllten Säckchen umgeben. Fließt diese Flüssigkeit nach dem Durchbruch des Zahnes nicht vollständig ab, können Zysten entstehen, die für die Schmerzen des Säuglings meist verantwortlich sind.
Aber auch Zahndurchbruchsgeschwüre, deren Ursachen noch ungeklärt sind, können Zahnungsbeschwerden auslösen und dem kleinen Säugling große Schwierigkeiten bereiten.
Meist findet in der Zeit des Zahnens eine Ernährungsumstellung für das Kind statt. Von Muttermilch wird nun auf breiige Kost umgestiegen, woran sich das Kind erst einmal gewöhnen muss. Jetzt ist die Immunabwehr geschwächt, weil sich der Körper erst an die neue Nahrung gewöhnen muss. Daher geht das Zahnen oft mit Erkältungen oder Durchfällen einher. Die Ursache für den auftretenden Hautausschlag vermutet man eher im nächtlichen Sabbern während des Zahnens. Die Spucke reißt die empfindliche Gesichtshaut des Babys.
Der Zahndurchbruch kann bei Frühchen verzögert auftreten, da sich die Zahnsubstanz nun außerhalb des Mutterleibs vollständig entwickeln muss. Auch erblich bedingte Zahndurchbruchsverzögerungen sind beobachtet worden.
Bei Auftreten von Fieber, Durchfall, Ausschlägen sollte der Kinderarzt kurz aufgesucht werden, damit andere Krankheiten ausgeschlossen werden können.
Die Diagnose „Zahnungsbeschwerden“ ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das heißt, es wird sichergestellt, dass die Beschwerden keine andere Krankheitsursache haben und es sich ausschließlich nur um Zahnungsbeschwerden handelt. Andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen sind:
Bei Schmerzen während des Zahnens ist es dem Baby meist angenehm, einen Gegendruck zu erzeugen. Beißringe mit kühlenden Flüssigkeiten sind hierfür besonders gut geeignet. Veilchenwurzeln haben sich als natürliche Alternative zum Beißring bewährt. Diese sollten ausgekocht werden, damit sich keine Krankheitserreger in die offenen Zahndurchbrüche ansiedeln können. Auch Brotrinden und Karotten eignen sich als natürliche Beißringe.
Die Kinder selbst helfen sich, indem sie die Faust in den Mund stecken und anfangen darauf herumzukauen. Hierdurch wird das Zahnfleisch massiert und besser durchblutet. Um die Schmerzen des Zahnens zu lindern, können in der Apotheke Gels mit beruhigenden Heilpflanzen oder mit Lokalanästhetika besorgt werden. Diese sind allerdings nicht für den Dauergebrauch geeignet. Gegen den Ausschlag im Gesicht hilft meist eine pflegende Babycreme. Gegen das häufig auftretende Fieber kann der Arzt fiebersenkende Zäpfchen verschreiben. Gegen die Schmerzen können Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol verabreicht werden. Bei Auftreten einer Perikoronitis (Entzündung des Zahnfleisches) kann der Arzt ein Antibiotikum verschreiben, damit Keime nicht in die Wunde eindringen können. Das Kind sollte während des Zahnens viel trinken, was die Wunde rein hält.
Letzte Aktualisierung am 23.08.2012.