Eine Frage, die viele werdende Eltern beschäftigt ist die nach der Wahl der Windeln für ihr Baby. Während die einen auf Plastikwindeln schwören, zeigen sich anders bereits erfahrene Eltern von den Stoffwindeln richtig begeistert. Vor- und Nachteile bergen beide Varianten und so werden wieder einmal der persönliche Lebensstil und auch der familiäre Geldbeutel die Entscheidungsgewalt bei der Auswahl beinhalten.
Plastikwindeln, und hier ist zunächst einmal die Frage nach Marken- oder Discounterwindeln nebensächlich, zeigen sich in der Handhabung als praktisch und einfach. Als großer Vorteil erweist sich bei diesen Windeln die Tatsache, dass sie gut bis sehr gut „dicht" halten und nach dem Gebrauch rasch zu entsorgen sind. Je nach Wahl der Windeln zeigt sich zudem eine relative Reizarmut an Babys zarten Popo, wobei man hier durchaus einschränkend einwerfen muss, dass nicht jedes Kind eine bestimmte Marke gut verträgt. Rötungen und Pickelchen sind hierbei ebenso wenig auszuschließen als auch ein Wundsein, allerdings begründet sich letzteres entweder darin, dass die Windel nicht häufig genug gewechselt oder auch keine pflegende Wundschutzcreme verwendet wird.
Bei manchen Eltern entsteht mitunter auch eine sehr ungesunde Praktik im Bezug auf derartige Plastikwindeln. Herrscht Ebbe im Geldbeutel, wird dann kurzerhand die durchnässt Windel getrocknet und wieder verwendet. Einmal von dem unhygienischen Faktor abgesehen, erweist sich solch ein Vorgehen als durchaus schädigend auf die zarte Babyhaut und kann neben wunden Stellen auch zu einer handfesten Windeldermatitis führen. Hier also am falschen Ende zu sparen, lässt mit der Zeit nicht nur das Baby erkranken, sondern wird für viele schlaflose Nächte sorgen, weil eine Windeldermatitis sich mit juckenden, brennenden und offenen Wunden aufzeigen wird. Nachteilig erweist sich bei den Plastikwindeln das hohe Müllaufkommen. Dieser entsteht für rund 2,5 bis 4 Jahre und bedingt besonders in den ersten zwei Jahren mindestens sechs bis acht Windeln am Tag. Durchschnittlich, denn ist das Baby krank, so etwa mit einer Verdauungsstörung, dann steigert sich der Windelbedarf rasch auf rund zehn Stück. Täglich, wohl bemerkt. Dieser Nachteil führt dann bei manchen Eltern zu der Erkenntnis, doch lieber auch die alt bewährte Methode des Wickelns zu greifen, die aus Stoffwindeln und Windelhöschen besteht.
Stoffwindeln sind schon lange nicht nur mehr bei „Ökos" angesagt. Einst noch überwiegend in den Reihen der Öko-Freaks zum Einsatz gebracht, entscheiden sich heute immer mehr Eltern für diese plastikfreie Variante, um ihr Baby zu wickeln. Anstatt also fertige Einmalwindeln im Supermarkt einzukaufen, werden Mulltücher, Einlagen und ein waschbares Windelhöschen verwendet. Neben der natürlichen Wickelart, weil aus Baumwolle, stellt sich jedoch in einem direkten Vergleich mit den Einmalwindeln so mancher Nachteil bei Stoffwindeln heraus.
Wird vielfach ins Feld geführt, dass Stoffwindeln die Umwelt weniger belasten als es bei den Einmalwindeln der Fall ist, erweist sich jedoch so manches Studienergebnis fast schon als Aha-Effekt. Auch wenn so mancher Aufschrei durch die Ränge gehen wird: Stoffwindeln belasten die Umwelt genauso wie es die Plastikwindeln tun. Der Grund findet sich darin, dass die Windeln allein schon aus hygienischen Gründen ausgekocht werden müssen, also einen Waschgang bei 60-90 Grad benötigen. Diese hohen Temperaturen in der Verbindung mit Waschmittel und dem Wasserverbrauch, ergeben wiederum ein Gleichgewicht zwischen den Stoffwindeln und den Einmalwindeln, zumindest dann, wenn es um einen Umweltschutz geht.
Genau dieses Waschen macht das Wickeln mit Stoffwindeln auch zu einer mitunter leidigen Angelegenheit, denn bei rund einem achtmaligen Windel wechseln pro Tag, sammelt sich hier ein ganz schöner Wäscheberg an. Um diesem Aufkommen überhaupt gewachsen zu sein, heißt es also neben den Einlagen auch einen Stapel der benötigten Mulltücher zu kaufen. Zwar gibt es bereits seit längerem einen Windel Hol- und Bringdienst, aber nicht jedes Elternpaar kann sich solch einen Service leisten und guter Rat wird dann teuer. Auch hinsichtlich dem Geruch in der Wohnung, erweisen sich die Stoffwindeln nicht gerade als geruchsfrei und das selbst dann, wenn man einen Eimer mit Deckel zur Lagerung bis zum Waschen zum Einsatz bringt. Wie bereits erwähnt, obliegt jedoch die schlussendliche Entscheidung den einzelnen Müttern und Vätern und auch bei der Windelfrage gilt einmal mehr „Erfahrung macht klug".
Letzte Aktualisierung am 04.11.2009.