Neben der Fähigkeit des Sprechens mittels unterschiedlicher Laute, ist einem Baby von Beginn auch die Möglichkeit des Sehens und Hörens gegeben. Während lange Zeit angenommen wurde, dass Babys in den ersten Lebenswochen nur bedingt sehen können, weiß man es heute aufgrund wissenschaftlicher Forschungsarbeiten besser. So verfügt der Säugling mit dem ersten Öffnen der Augen über Sehfähigkeiten, die den Bedürfnissen des Babys von Natur aus optimal angepasst sind. Einzige die Einstellung auf unterschiedlich weit entfernte Punkte benötigt nach der Geburt eines Kindes noch eine gewisse Entwicklungszeit, was zur Folge hat, dass Umrisse eine Schärfe bekommen.
Das Baby kann von Beginn an, auf einer Entfernung von bis zu dreißig Zentimetern Gegenstände oder Personen sehr gut wahrnehmen, wobei es auf „bewegte" Bilder besser und rascher reagieren kann als auf ruhende. Da die Koordination des Sehens noch nicht gänzlich funktioniert, fällt gerade in den ersten Lebenswochen oftmals eine Art Schielen auf. Diese legt sich jedoch nach einer gewissen Zeit, was wiederum offensichtlich werden lässt, dass nun ein koordiniertes Sehen zustande gekommen ist. Bis die Augen des Kindes allerdings ihre komplette Entwicklung der vollen Sehfähigkeit und der Steuerung derselben durchlaufen haben, dauert es rund drei Jahre. Grundsätzlich sollten Eltern schon in den ersten Lebensmonaten die Sehfähigkeit ihres Kindes überprüfen lassen, denn sollten sich hierbei Fehlentwicklungen aufzeigen, können früh durchgeführte Gegenmaßnahmen in der Regel mögliche spätere Beeinträchtigungen beim kindlichen Sehen abwenden.
Mit dem Hörvermögen verhält es sich ähnlich. Inzwischen weiß man, dass bereits Babys im Mutterleib ab der 24. Schwangerschaftswoche Geräusche wahrnehmen können. Bereits vier Wochen später, somit ab der 28. Schwangerschaftswoche, nehmen die noch Ungeborenen durch das Fruchtwasser und den mütterlichen Leib Außengeräusch wahr, die für die erste Zeit nach der Geburt sehr wichtig sind. Hierzu zählt vor allem die mütterliche Stimme, die nach der Geburt von dem Säugling als vertraut erkannt wird und somit den Bezug zur Mutter herstellt. Die Fähigkeit des Hörens ist von Geburt an vorhanden, allerdings beginnt ein Hinwenden zu einer Geräuschquelle erst mit etwa vier Monaten. Zu diesem Zeitpunkt kann ein Baby bewusst den Kopf bewegen und somit mittels des Gehörs auch die Quelle der aufgenommenen Töne erkunden.
Das Gehör des Babys ist jedoch deutlich empfindlicher als es bei einem Erwachsenen der Fall ist, weshalb es schon auf kleinste Schwingungen reagieren kann. Als Eltern zu wissen, wie empfindlich die Ohren des Kindes sind, wird hierbei die Aufmerksamkeit schulen und sollte dazu führen, dass extrem laute Geräusche besser von dem Baby abgehalten werden sollten. Wie bei der Sehfähigkeit, gilt es auch beim Thema Hören möglichst frühzeitig einen Hörtest durchführen zu lassen, denn häufig zeigt sich, dass ein Gehörschaden vorliegt, der jedoch von den Eltern als solcher nicht immer gleich erkannt wird. Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um dem Baby ein gesundes Hören zu ermöglichen, was für die spätere Sprachentwicklung unabdingbar ist.
Babys sind kleine Feinschmecker, deren Geschmacksknospen sich bereits im Mutterleib entwickeln. Interessanterweise verfügen Neugeborene über mehr dieser Geschmacksknospen als es bei einem Erwachsenen der Fall ist, da sich diese nicht nur auf der Zunge, sondern auch an den Innenseiten der Wangen und dem Rachen befinden. Dank der natürlichen Gegebenheiten ist ein Baby lange Zeit mit der süßen Milch, die möglichst von der Mutter stammen sollte, zufrieden. Salziges, süßes, bitteres oder saures wird von einem Baby anfangs abgelehnt werden, was es sehr gut mit einem Quengeln und Kopfabwenden zeigen wird. Obwohl die Geschmacksnerven bereits vollkommen vorhanden sind, benötigt jedoch die Entwicklung der selbigen zur Differenzierung der verschiedenen Geschmacksrichtungen Zeit. Zeit, die benötigt wird, um in den kommenden Monaten ein Gefallen an anderen Geschmäckern zu finden, die den Speiseplan des Baby nach zu nach erweitern werden.
Als Eltern sollte man ab dem Moment, wo das Baby mit am Tisch sitzen und auch beißen kann, immer wieder andere Nahrungsmittel und Getränke zum Probieren anbieten. Je naturbelassener diese sind, desto besser, denn gerade sehr künstlich hergestellte Lebensmittel verfälschen den Geschmack des Kindes und es wird sich mit Vorliebe auf alle diejenigen Nahrungsmittel und Getränke stürzen, die sich als besonders süß erweisen. Je vielfältiger das Nahrungsangebot mit der Zeit für das Kind wird, umso geringer wird das Risiko sein, dass es später Obst oder Gemüse ablehnt. Noch einige Worte zum Thema Temperatur der Nahrung. Was für einen Erwachsenen als lauwarm gelten kann, kann hingegen für den Säugling viel zu heiß sein. Auch hier zeigen sich der Mundinnenraum und die Lippen eines Babys als weitaus sensibler als bei älteren Personen. Dies zu wissen, lässt die Aufmerksamkeit für die Temperatur der kindlichen Nahrung ansteigen und verhilft dazu, dass das Baby im Mund keine Verbrennungen mit Blasenbildung bekommt und es auch gerne das angebotene Essen zu sich nehmen wird.
Letzte Aktualisierung am 09.03.2021.