Vielfach fragen sich junge Eltern, ob bereits bei einem Neugeborenen Schlafrituale eingeführt werden sollten, um für einen ruhigen Babyschlaf sorgen zu können. Diese Frage kann man nur bejahen, denn schon die kleinsten Kinder reagieren auf Rituale mit positiven Auswirkungen. Rituale geben Sicherheit und Geborgenheit, lassen den Tag immer auf die gleiche Art ausklingen und erleichtern auch die folgende Kleinkindzeit, die zumeist noch einmal mehr Veränderungen im Schlafverhalten mit sich bringen.
Welche Rituale man abends nun genau durchführen sollte, bleibt zunächst einmal den elterlichen Vorlieben und auch dem Alltagsgeschehen überlassen. Wichtig ist jedoch, dass man die Schlafrituale möglichst zur gleichen Zeit und in einer bestimmten Reihenfolge durchführt. So kann man zum Beispiel zunächst das Baby baden, es danach wickeln und füttern, sowie sich mit ihm auf das Sofa setzen oder ins Bett legen. Dem Säugling vorsingen oder ein Lied summen, wenn er etwas größer ist auch ein Babybuch „vorlesen", sind ebenfalls Möglichkeiten um den Babyschlaf mit Ritualen zu fördern. Diese können dann mit verlaufender Zeit dem Alter des Kindes angepasst werden und erlauben es somit bis weit in die Grundschulzeit das abendliche Einschlafen einzuläuten.
Wie wirken sich eine körperliche und geistige Anregung auf das Baby und somit dessen Schlaf aus? Äußerst positiv, denn gerade im ersten Lebensjahr lernen die Kleinen eine Menge, sind wissbegierig, offen für neue Erlebnisse und auch körperlich mit dem Lernen des Sitzens, Krabbelns oder Laufens richtig beschäftigt. So wie bei größeren Kindern oder Erwachsenen Sport gute Wirkungen auf die Gesundheit und die Müdigkeit entfaltet, ist es auch bei einem Säugling wichtig, dass es solche Anregungen täglich erfahren kann. Ein Baby nur ins Bett zu legen oder es im Kinderwagen anzuschnallen ruft leider mehr Negatives auf den Plan als Gutes und sollte deshalb möglichst vermieden werden.
Bereits eine halbe oder ganze Stunde frei strampeln auf einer Decke oder dem Greifen nach einem Spielzeug, einem Spieltrapez oder auch dem Mobile über dem Bett oder Stubenwagen sind klasse Unterstützer für eine Auslastung und Anregung des Babykörpers. Gleichzeitig werden selbstverständlich auch die geistigen Fähigkeiten des Kindes gefördert und somit ein Vernetzen der wichtigen Gehirnzellen ermöglicht. Singen, Fingerspiele, Aufenthalte in der Stadt oder der Natur, sowie hin und wieder das Geben eines bestimmten Spielzeugs hilft hier bei der geistigen Entwicklung gleichermaßen als auch der Förderung eines gesunden Babyschlafs.
Wenn das Baby geboren ist, möchte man es am liebsten nicht aus den Augen und den Händen lassen. So verwundert es denn auch nicht, dass das Neugeborene zwischen Mama und Papa im elterlichen Bett liegt oder beim Stillen sanft darin einschläft. Sicherlich ist es für die Geborgenheit und die gemeinsame Nähe mehr als wichtig solch einen intensiven Kontakt mit dem Baby zu haben, doch so ganz ungefährlich ist das besonders dann nicht, wenn es um die Nacht geht. Tagsüber kann man selbstverständlich die Kuschel- und Schlafstunde gemeinsam mit dem Säugling im Bett verbringen, da man hier nur selten als Erwachsener mit einschlafen wird. Doch kritisch wird es dann, wenn es um den nächtlichen Schlaf geht.
Eltern liegen in der Regel höher auf den Kissen und haben mindestens eine Zudecke. Beides kann dafür sorgen, dass das Neugeborene oder der Säugling damit zugedeckt wird oder es das Gesicht in das Kissen drückt und es zu einem Luftmangel kommen kann. Zudem besteht die Gefahr, dass die Eltern sich nachts beim Drehen unbemerkt auf das Baby legen und es ebenfalls zu weitreichenden Folgen kommen kann. Besonders im Bezug auf ein bestehendes Risiko des Plötzlichen Kindstodes, sollte man deshalb lieber das Baby nach dem Kuscheln oder Füttern in das eigene Bettchen, Wiege oder Stubenwagen legen, um hier auch effektiv gegen den Kindstod vorgehen zu können. Unabhängig von diesen Gefahren, ist es zudem weder dem späteren Schlafverhalten des Kindes förderlich, wenn es ständig mit im elterlichen Bett liegt, noch können Eltern ein ungestörtes Paar bleiben. Beides sind Gründe, die auch hier die Entscheidung für „getrennte Betten" noch einmal bekräftigen können.
Letzte Aktualisierung am 24.11.2009.