Viele werdende Mütter und auch Väter hören bereits in der Zeit der Schwangerschaft den einen oder anderen Tipp oder auch wahre Schauermärchen, wenn es um das Thema Baby und dessen Schlafen geht. Sicher ist: Kein Baby kommt als super Durchschläfer ans Licht der Welt, denn auch Schlafen will gelernt sein. Durchschnittlich 16 bis 18 Stunden schläft ein Neugeborenes, allerdings unterteilt in mehreren Schlafphasen. Sicherlich gibt es viele Säuglinge, die zu den kleinen Schlafmützen zählen und es problemlos schaffen des Nächtens schon fünf oder mehr Stunden durchzuschlafen. Doch wie sooft bestätigen hier die Ausnahmen wieder einmal die Regel, dass gerade das erste Lebensjahr eines Kindes kaum für altgewohnte ruhige Nächte sorgen wird. Leider kursieren besonders um den kindlichen Schlaf viele Unwahrheiten seitens anderer Eltern, die wiederum gerade die Eltern deutlich irritieren, die sich an ihrem ersten Baby erfreuen. Schlafstörungen zählen hier zu den am meisten genannten „Problemen" mit dem Säugling und die Ansichten darüber, was denn nun Schlafstörungen im ersten Jahr genau sind und wie diese aussehen, zeigen sich von Eltern zu Eltern stark differenziert.
Grundsätzliches gleich einmal vorab: In den ersten zwölf Lebensmonaten gibt es im eigentlichen Sinne noch keine richtigen Schlafstörungen. Als Eltern muss man sich einmal in die Lage des Neugeborenen und Säuglings hineinversetzen. Da kommt man nach neun Monaten in eine helle und laute Welt, unterliegt dem Rhythmus der Erwachsenen und täglich strömen hunderte von Eindrücke und Geräusche auf einen ein. Für das kindliche Gehirn eine Herausforderung, die nicht einfacher wird, wenn man sich betrachtet, dass das Kind gerade im ersten Lebensjahr so rasch wächst und sich entwickelt, wie es im späteren Lebensverlauf in solch einer Form kaum mehr vorkommt. Dass man da nicht stundenlang seelenruhig durchschlafen kann, ist eigentlich bei der Betrachtung dieser Tatsachen schon fast verständlich. Und doch sprechen die meisten Eltern von Schlafstörungen, wenn das Baby viele Nächte hintereinander nachts wach wird, schreit oder spielen möchte. Sich deutlich vor Augen zu halten, dass das kleine Kind sich erst an den Erwachsenenrhythmus gewöhnen muss, macht die Nächte zwar nicht ruhiger, aber doch gedanklich leichter.
Einmal davon abgesehen, dass es in der Natur des Neugeborenen und des Säuglings liegt etwa alle drei bis fünf Stunden wach zu werden, gibt es jedoch Faktoren, die durchaus zu Einschränkungen bei diesem Schlafverhalten führen können. Im Nachfolgenden sind die meisten Ursachen für „Schlafstörungen" im ersten Babyjahr etwas näher nachzulesen und machen es gerade jungen und unerfahrenen Eltern etwas leichter das Schlafen ihres Kindes besser einschätzen und mögliche Ursachen weitestgehend ausschließen zu können. Diese Auslöser für einen unterbrochenen Babyschlaf gelten jedoch nur dann, wenn das Baby keine schwerwiegende Erkrankung oder Behinderung aufzeigt, denn diese fallen aus dem normalen Schlafverhalten automatisch heraus, da vollkommen andere Voraussetzungen vorhanden sind. Zudem: Zeigt sich auch nach den ersten ein bis eineinhalb Jahren, dass der Säugling und werdende Kleinkind kaum eine Nacht durchschläft oder ständig wach wird und schreit, dann sollte man zur Ursachenabklärung einen Kinderarzt aufsuchen, denn es könnte durchaus eine körperliche oder geistige unentdeckte Störung vorliegen.
Drei-Monats-Koliken treten, wie der Name bereits vermuten lässt, in der Regel in den ersten drei Lebensmonaten des Babys auf. Überwiegend Jungs sind von diesen schmerzhaften Blähungen und Bauchkrämpfen betroffen und welche Ursachen nun genau für das Entstehen der Drei-Monats-Koliken verantwortlich zu zeichnen sind, ist nach wie vor nicht geklärt. Erkennen kann man diese kolikartigen Schmerzen bei dem Säugling daran, dass es seine Beinchen heftig in Richtung des Bäuchleins zieht, sehr unruhig ist und fast ununterbrochen schreit oder wimmert. Gänzlich vermeiden kann man das Auftreten der Drei-Monats-Koliken beim Baby nicht, allerdings lassen sich durchaus präventive Maßnahmen anwenden, die zumindest das Risiko etwas eingrenzen können.
Stillende Mütter sollten bei einer Anfälligkeit ihres Babys für derartige Verdauungsbeschwerden möglichst auf stark gewürztes oder blähendes Essen verzichten. Auch ein mütterlicher Stress kann nach Ansicht der Experten zu einer Übertragung der Stresshormone auf die Muttermilch ermöglichen und die Beschwerden bei dem Säugling auslösen. Damit das Baby nicht unnötig Luft schluckt, empfiehlt es sich zudem das Kind beim Füttern immer wieder aufstoßen zu lassen und mitunter es halb sitzend zu stillen oder mit der Flasche zu füttern. Hier sind wir dann auch gleich bei dem Fläschchensauger angelangt. Ist bei diesem das Saugloch zu groß, gelangt wiederum zu viel Luft in den kleinen Babybauch und verursacht schmerzende Blähungen. Abhilfe kann man hier sowohl mit einem Sauger schaffen, der ein Luftventil integriert hat oder in dem man Sab-Tropfen (aus der Apotheke) mit in das Fläschchen gibt. Diese lassen sich auch vor den Mahlzeiten direkt per einem kleinen Löffel geben und bewirken, dass die Milch im Bäuchlein nicht so stark schäumt.
Damit man dem Baby die Krämpfe etwas erleichtern kann, ist es empfehlenswert, es mit dem Bauch nach unten auf den mütterlichen oder väterlichen Unterarm zu legen und so eine Weile zu halten. Diese „Fliegerstellung" bewirkt ein Nachlassen der Koliken und Blähungen. Gleiches lässt sich damit erzielen, in dem man sein Baby über die Oberschenkel legt und sanft den unteren Rücken des Kleinen reibt. Auch sanfte Babybauch-Massagen erleichtern dem Kind die Drei-Monats-Koliken und sollten mit der Gabe von warmem Fencheltee zusätzlich ergänzt werden. Mögen diese Koliken sowohl für das Baby als auch für die Eltern eine stressige Angelegenheit sein: Ab etwa dem vierten Lebensmonat regulieren sich diese wieder und die kindlichen Verdauungsorgane haben sich an die Muttermilch oder Ersatznahrung gewöhnt.
Schlafstörungen beim Säugling, also entweder ein erschwertes Einschlafen oder ständiges nächtliches Aufwachen, kann seine Ursache auch in einem wunden Babypopo haben. Einmal davon abgesehen, dass der Säugling nur beim Windelwechsel oder beim Baden keine Windel trägt, ist es kaum verwunderlich, dass sich das kleine Hinterteil recht anfällig für ein Wundwerden aufzeigt. Leichte Rötungen und ein minimaler Juckreiz sind noch recht harmlos und innerhalb etwa eines Tages relativ rasch wieder zum Abklingen zu bringen. Anders sieht es jedoch mit einer Windel-Dermatitis aus, die sich nicht nur mit einem Jucken und Brennen aufzeigt, sondern vielmehr sogar bis zu einem richtig offenen Babypopo gehen kann. Dass das Kind dann nicht nur sehr unruhig ist und Mordio schreit ist mehr als verständlich, denn da weiterhin täglich die scharfe Urinsäure auf die offenen Stellen trifft, ist dieser Zustand vergleichbar mit dem Aufstreuen von Salz in eine offene Wunde. Hier sollte man gleich mehrere Maßnahmen unternehmen, um dem Säugling zur raschen Genesung zu verhelfen. Zunächst heißt es einen Kinderarzt aufsuchen und sich eine passende Heilsalbe verschreiben zu lassen. Diese enthält bestimmte antimykotische und entzündungshemmende, sowie schmerzstillende Wirkstoffe, die unabdingbar sind, möchte man seinem Baby rasch wieder einen gesunden Babypopo bescheren.
Die richtige und konsequente Pflege bei einem wunden Babypopo ist das A und O, um dem Kind zu helfen und somit auch die mit den Schmerzen einhergehenden Schlafstörungen beheben zu können. Generell sollte man viel Luft an das kleine Hinterteil bringen lassen. Im Winter unter einem Wärmestrahler oder in einem gut geheizten Raum auf einer Decke, im Sommer im Raum oder im Schatten auf dem Balkon, Schwimmbad oder an einem sonstigen Platz im Freien ohne direkte Sonnenbestrahlung. Ob bei einem wunden Po oder bei einer Windel-Dermatitis gilt generell, dass die Windeln mehr als sonst gewechselt werden sollten, um den Babypo vor zu viel Nässe zu schützen. Waschungen mit reinem Kamillentee oder ein Kleiebad beruhigen die strapazierte Babyhaut am Popo zusätzlich und das Auftragen einer Wund- und Heilsalbe sollte selbstverständlich sein. Verzichten sollte man als Eltern oder Betreuungsperson auf den Einsatz von Puder am Babypopo, da dieses in der Windel zusammenklumpen und erst recht Reizungen entstehen lassen kann.
Eine verstopfte Babynase oder ein quälender Husten, sowie Fieber sind bei einem Säugling eine leidige Angelegenheit, die den ruhigen Schlaf deutlich einschränken kann. Atemnot und ein heftiger Hustenreiz, womöglich noch mit dem Vorhandensein einer schmerzenden Bronchitis lassen gerade Babys und Kleinkinder nicht zur Ruhe kommen. Oft werden sie schreiend wach oder finden erst gar nicht in den Schlaf. Sowohl für das kranke Kind als auch die Eltern stellen die Krankheitstage eine starke Belastung dar und ein akuter Schlafmangel ist in den meisten Fällen vorprogrammiert. Auch Kinderkrankheiten, wie ein Keuchhusten oder Windpocken, stören den Kinderschlaf massiv. Doch auch hier muss man als Eltern nicht verzweifeln, denn neben der Tatsache, dass all diese Krankheiten innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder heilen, gibt es einige Maßnahmen, die dem Baby helfen sich besser zu fühlen und auch den wichtigen Schlaf fördern.
Bei einem starken Schnupfen ist es sehr hilfreich, wenn man einerseits einen Nasensauger zu Hilfe nimmt und anderseits Nasentropfen in Form einer Kochsalzlösung. Des Weiteren helfen Salben, wie etwa Transpulmin dabei, dass der Säugling wieder besser Luft bekommen kann. Da die Schleimhäute viel Feuchtigkeit benötigen, sollte das Baby nicht nur viel Tee bekommen, sondern auch die Räume ein Mehr an Luftfeuchtigkeit. Hierzu benötigt man keinen Luftbefeuchter, denn bereits das Aufhängen von nassen Handtüchern und ein regelmäßiges Öffnen der Fenster ergeben einen ähnlichen Effekt. Frische Luft sollte auch bei einer kindlichen Erkältung kein Tabu sein, im Gegenteil, denn draußen in der Natur können die Atemwege des Kindes weitaus leichter Sauerstoff aufnehmen und somit das Atmen erleichtern. Lediglich bei Fieber sollte man lieber mit dem Baby zuhause bleiben, um nicht noch weitere Infektionen auf den Plan zu rufen.
Ein Husten kann sowohl mit einem kindergeeigneten Hustensaft als auch mit homöopathischen Mitteln gut besänftigt werden. Generell kann man mit den homöopathischen Mitteln sehr gut die Genesung des Kindes unterstützen. Da gerade in der alternativen Medizin ein ganzheitliches Krankenbild für die spätere Globuli-Gabe betrachtet wird, sollte man sich bei der Auswahl der entsprechenden Mittel durch einen Apotheker oder Heilpraktiker bzw. einen Arzt mit einer Zusatzausbildung beraten lassen. Genau wie bei einem Schnupfen helfen auch bei Husten viel frische Luft, eine höhere Luftfeuchtigkeit in den Räumen, sowie die Gabe von viel Flüssigkeit. Fiebert das Kind zusätzlich, dann helfen hier sanfte Methoden wie lauwarme Waschungen oder Wadenwickel recht gut zum Absenken der Temperatur. Bleibt das Fieber allerdings hoch oder steigt sehr rasch auf über 39 Grad an, sollte man einen Kinderarzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Fiebersenkende Medikamente oder auch ein Antibiotikum sind zumeist in solchen Fällen die Mittel der ersten Wahl, doch im Alleingang sollten hier Eltern nicht herumexperimentieren.
Die Oma ruft aus der Küche, die Geschwisterkinder toben durch die Wohnung, der Papa will sich kurz bei lauter Musik entspannen und die junge Mutter möchte bei ihrer Rückbildungsgymnastik nicht auf ihre Lieblings-CD verzichten. Dazwischen klingelt es an der Tür oder Anrufe gehen ein und, und, und. Oft ereifern sich Eltern darüber, dass ihr Baby einfach nicht einschlafen will oder ständig wach wird. Nun angesichts der gerade beschriebenen Situationen ist das dann auch nicht weiter verwunderlich. Zwar gibt es viele Säuglinge die auch bei einem größten Krach seelenruhig schlafen können, doch zeigt die Erfahrung, dass die meisten Kinder bei lauten Störungen und einer hektischen Umgebung eben genau das nicht können. Hier sind die Eltern gefragt, in den Ruhe- und Schlafenszeiten des Babys für eine ruhige Umgebung zu sorgen. Gibt es bereits Geschwister heißt es für diese ebenso Rücksicht zu nehmen als auch für die Eltern oder Verwandte selbst. Den Fernseher oder die Musikanlage leiser zu stellen, bewirkt ebenfalls ein Mehr an Ruhe für das Baby, dass sich an das aufregende Leben erst einmal nach zu nach gewöhnen muss. Zumeist lässt sich dann schon nach wenigen Tagen ein wesentlich besseres Schlafverhalten bei dem Kind beobachten und macht die ständigen „Schlafstörungen" in der Regel zu einem Teil der kleinkindlichen und elterlichen Vergangenheit.
Als frischgebackene Eltern hat man es anfangs wirklich nicht ganz leicht. Alles ist neu und ungewohnt, viele Schon-Eltern geben mal mehr, mal weniger gute Ratschläge und man selbst ist oftmals reichlich verunsichert. Was ist denn nun richtig und falsch im Umgang mit dem Säugling und besonders auch im Bezug auf die Förderung eines ruhigen Babyschlafs, der sich möglichst rasch in Form eines Durchschlafens zeigen soll? Grundsätzlich sollte man als junge Eltern auf seinen Instinkt hören und hierbei die kindlichen Reaktionen beobachten. Sich gerade beim Thema Babyschlaf stressen, macht nur alle Beteiligte nervöser und genau das wiederspricht dem Ziel, das man eigentlich erreichen möchte: Ruhige Nächte für den Säugling und die Eltern. Trotz allem gibt es sehr gute Möglichkeiten, um den Babyschlaf zu erleichtern, wobei vieles routinemäßig mit in den Tagesablauf eingebaut werden kann.
Frische Luft ist sowohl der kindlichen Gesundheit mehr als zuträglich als auch der Förderung eines gesunden Schlafs. Packt man das Baby den Witterungsverhältnissen warm oder luftig ein, dann gibt es nur wenige Ausnahmen im Bezug auf die Wetterlage, die es nötig werden lassen, dass man mit dem Säugling lieber zuhause bleibt. Täglich mindestens dreißig bis sechzig Minuten spazieren gehen sind mehr als zu empfehlen, allerdings kann man gerade in den ersten drei bis vier Monaten das Baby durchaus sicher eingepackt auch mit dem Kinderwagen auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Neben der entstehenden Müdigkeit aufgrund der Sauerstoffaufnahme, fördert das Tageslicht zudem den Knochenwachstum und verringert das auftreten einer kindlichen Gelbsucht.
Ein abendliches Baden, am besten zwischen 19 und 21 Uhr, sowie vor der „letzten" Mahlzeit, beruhigt den Säugling und bringt ihm eine wohlige Schläfrigkeit. Wird es anschließend mit einer sanften Babymassage verwöhnt, ist frisch gewickelt und satt, dann wird auch das Einschlafen des Babys deutlich erleichtert. Gerade Babymassagen beruhigen den kleinen Organismus, der Tag für Tag viele neue Eindrücke aufnehmen und verarbeiten muss. Zudem werden die Nerven beruhigt, die Verdauung sanft aktiviert und das Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Alles Indikatoren dafür, dass das Baby den Tag „los lassen" und beruhigt in einen tiefen Schlaf fallen kann. Für eine ruhige Atmosphäre zu sorgen, die sich auch mit einem gedämpften Licht und leiser Musik zeigen kann, rundet das abendliche Baby-Schlaf-Förderprogramm effektiv ab.
Letzte Aktualisierung am 08.03.2021.