Als frischgebackene Eltern ist nicht nur alles aufregend und neu, sondern oftmals auch das eine oder andere Thema rund um das Baby mit viel Unsicherheit behaftet. Eines dieser Themen ist die Ernährung im ersten Babyjahr. Wie viele Mahlzeiten soll das Neugeborene in welchen zeitlichen Abständen bekommen? Und wann beginnt man mit dem Zufüttern, dem Austauschen einer Milchmahlzeit gegen Gemüse, Fleisch oder dem ersten Brei? Und gibt es für diese Mahlzeiten optimale Fütterungszeiten, um die Sättigung länger anhalten zu lassen und somit auch den kindlichen Schlaf zu fördern? Fragen über Fragen, die man hier nun ausführlich beantwortet bekommt und auch noch gleich einen Ernährungsfahrplan für das gesamte erste Babyjahr zu Rate ziehen kann.
In den ersten sechs Monaten ist das Baby in der Regel mit fünf Mahlzeiten (morgens, vormittags, mittags, nachmittags und abends, bei Bedarf auch nachts) bestehend aus Muttermilch oder fertige Säuglingsmilch bestens versorgt. Da das Kleine sich mit seiner Verdauung erst an all das kommende neue langsam gewöhnen muss und bis zu diesem Zeitpunkt auch noch keine Zähnchen hat, ist eine Ernährung mit Muttermilch oder Milchpulver optimal. Möglich ist es jedoch ab der 12. Woche langsam mit Karotten in der Milch zu beginnen, was natürlicherweise nur mittels der Zubereitung von Milchpulver ermöglicht wird. Beginnend mit einem Teelöffel pürierten Karotten aus dem Gläschen oder auch ein Teelöffel Karottensaft, lässt sich die Menge Woche zu Woche langsam steigern, so dass sich das Baby an den Geschmack und dessen Verdauung sich an die neue Nahrung gewöhnen kann. Ab dem gleichen Zeitpunkt kann man natürlich auch versuchen einen Teelöffel pürierte Karotten auf einem kleinen Löffel vor dem Stillen zu füttern, allerdings sollte man sich nicht wundern, wenn es anfangs so gar nicht funktionieren will, weil das Baby den Löffel mit der Zunge wegdrückt. Doch auch hier wird das Füttern mit der Zeit leichter, denn auch der Säugling ist ein Gewohnheitsmensch. Weitere Nahrung benötigt das Baby in den ersten sechs Monaten nicht, allerdings ändert sich dann der Ernährungsplan, denn das Baby wird wesentlich mobiler, hungriger und ist zudem schon recht viel wach.
Nun beginnen viele Babys schon aktiv ihre Umwelt zu erforschen. Legt man sie auf den Boden, versuchen sie zu robben, drehen sich vom Rücken auf den Bauch und umgekehrt, versuchen mit Hilfe zu sitzen und ganz fixe Zwerge fangen schon mit den ersten Krabbelversuchen an. Nun sollte die Nahrung etwas erweitert werden, denn Babys Lernarbeit verbraucht Energie und macht richtig hungrig. Immer noch sind fünf Mahlzeiten optimal für das Stillen des kindlichen Hungers. Milch ist immer noch Hauptnahrungsmittel Nummer Eins, allerdings kann man nun zwischen zwei unterschiedlichen Mahlzeiten und deren Uhrzeiten auswählen, die als Ersatz für eine Milchmahlzeit in Babys Nahrungsplan treten. Morgens, vormittags und nachmittags sollte man die Milchflasche geben und eine weitere ebenfalls am Mittag oder Abend. Hier liegt die Entscheidung in der elterlichen Hand, denn man kann sowohl am Mittag mit Gemüse/Fleischmahlzeiten (selbst gekocht und püriert oder aus dem Gläschen) als auch abends mit einem Milchbrei beginnen. Erfahrungswerte der meisten Eltern bestehen jedoch darin, dass mit einem abendlichen Brei begonnen wird, da er das Baby lange sättigt und einen nächtlichen Schlaf durchaus fördert. Allerdings spricht auch nichts dagegen zunächst am Mittag Gemüse und Co zu füttern, wobei man auch hier mit kleineren Mengen beginnen sollte, um die Verdauung des Babys nicht gleich zu überlasten. Klar im Vorteil sind hier die Babys, die bereits Karotten in der Flasche erhalten haben. Letzteres ist übrigens auch ein tolles natürliches Mittel, um den Kot des Kindes zu festigen.
Jetzt ist der Nachwuchs richtig wach und fit, krabbelt vermutlich schon oder ganz flotte Kinder mit einer vorgezogenen Entwicklung ziehen sich am Sofa, den Händen oder auch dem Tisch auf die Beinchen hoch. In der Ernährung sollte man dem kleinen Forscherdrang insofern entgegenkommen, dass nun bereits zwei Milchmahlzeiten gegen Gemüse/Fleisch-Mahlzeiten und einem Brei aus Milch oder auch Früchten ausgetauscht werden sollten. Optimal ist es, wenn man morgens, vormittags und am Nachmittag weiterhin Milchmahlzeiten gibt und am Mittag das Gemüse, sowie am Abend den Brei. Auch die ersten Zwischenmahlzeiten aus Obstpüree oder zuckerfreien Keksen und ähnlichem dürfen nun mit in Babys Speiseplan eingebaut werden. Da die Zähnchen eifrig wachsen und bei vielen Kindern zu Schmerzen und einem Drücken am Zahnfleisch führen, hilft es auch, wenn sie auf einem etwas härteren Brot oder Zwieback kauen dürfen. Handelt es sich um Obst und Gemüse das nicht in zu großen Stücken von dem Baby beim Kauen abgebissen oder abgebrochen werden kann, sollte man seinem Nachwuchs zur geschmacklichen Gewöhnung ruhig das eine oder andere zum Probieren geben, denn früh übt sich was später ein Obst- und Gemüseliebhaber werden will.
Die Milchmahlzeiten ab diesem Alter neigen sich langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Noch stehen zwei dieser Milchfläschchen auf dem Ernährungsplan des Kindes. Am besten gibt man diese noch früh am Morgen und am Vor- oder Nachmittag. Ansonsten erweitert sich der Speiseplan des Kindes innerhalb der restlichen drei Mahlzeiten am Tag auf Gemüse- und Obstmahlzeiten, sowie Milch- oder Früchtebrei. Als Zwischenmahlzeit eignet sich nun eine leicht grob zerdrückte Banane oder ein geriebener Apfel, Zwieback, zuckerfreie Babykekse oder ähnliche Nahrungsmittel. Da das Baby nun schon einige Zähnchen hat, kann es auch schon Nahrung bekommen, die nicht mehr nur sehr fein püriert ist.
Nun ist das Baby schon richtig „groß", fidel und reichlich aktiv. Nicht mehr lange und die Bezeichnung Baby oder Säugling passt nicht mehr wirklich und das einstige Neugeborene nähert sich der Bezeichnung Kleinkind. Auch in der Ernährung zeigt sich nun vermehrt, dass die Milchmahlzeit allenfalls noch ein Frühstück ist und ansonsten der Speiseplan sich auf fast alle Nahrungsmittel erstreckt, die auch für Kleinkinder geeignet sind. Nach wie vor sollte man auf allzu große Stücke bei den verschiedenen Lebensmitteln verzichten, ebenso auf zu stark gewürztes oder stark blähendes. Gemüse, Kartoffeln, Nudeln, Reis, unterschiedliche Fleischsorten, Obst und Milch- oder Früchtebrei, sowie püriertes Obst, Zwieback, Kekse und Joghurt sind nun Stück für Stück erlaubt. Wichtig ist es jedoch mit jedem neu eingeführten Nahrungsmittel im Speiseplan des Kindes langsam zu beginnen, um zu sehen, wie die kindliche Verdauung darauf reagiert. Verträgt es ein Nahrungsmittel gut, dann kann man ein weiteres dazu nehmen. Frische Lebensmittel sollten bevorzugt auf dem Plan stehen, denn der Nachteil von Fertignahrung besteht darin, dass die Kinder sich an den Geschmack gewöhnen und naturbelassene Lebensmittel mehr als gewöhnungsbedürftig ansehen, da diese eben „natürlich" schmecken.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2009.