Stillen ist bei den meisten Frauen schon lange vor einer Schwangerschaft sehr oft ein vielfach gedanklich durchgespieltes Thema. Soll ich oder nicht, schadet es meiner Brust oder gleich der ganzen Figur, ob ich genug Milch für das Baby habe oder auch muss ich mich irgendwie auf diese Zeit vorbereiten, sind nur einige der Fragen, die eine Frau mit Kinderwunsch beschäftigen. Untermauert werden zudem bestimmte Sorgen durch zahlreiche „Weisheiten" anderer Mütter, die nicht zwingend notwendig nur im positiven Sinne erzählt werden. Für Erstgebärende dann natürlich nicht besonderes förderlich sich für oder gegen ein Stillen zu entscheiden.
Grundsätzlich sollte man sich als Schwangere, und dann auch frisch gebackene Mama, nicht in solch persönliche Angelegenheiten reinreden lassen. Gerade um das Stillen kursieren seit Jahrhunderten auch viele Ammenmärchen, die vielfach mehr verunsichern als denn den Wunsch des Stillens zu bestärken. Auch mediale Einflüsse stürmen beim Thema Stillen auf eine Frau ein, allerdings schwanken die Ratschläge, neue Erkenntnisse oder auch Tipps mitunter wöchentlich oder auch fast schon Quartalsmäßig. Als werdende Mutter sollte man am besten nicht alles für bare Münze nehmen und sich dem überlassen was das Stillen des Kindes eigentlich ist: Das natürlichste auf der Welt und der Lauf der menschlichen Natur.
Das Stillen ist nicht nur ein biologischer Vorgang. Nein, denn darin steckt der Stolz der Mama ihr Baby satt zu bekommen, ihm Liebe, Nähe und Geborgenheit zu geben und eine tiefe emotionale Bindung aufzubauen. Auch wenn hier alles seinen natürlichen Lauf nimmt, sollte man als Mama einiges beachten, damit es beim Stillen sowohl für sie selbst als auch für den Säugling keine Schwierigkeiten gibt und jede einzelne Stillmahlzeit zu einer ruhigen Angelegenheit wird. Hierzu zählt die Brustpflege ebenso als auch hilfreiche Mittel, wie ein Still-BH, Stilleinlagen oder pflegende Hausmittel und pharmazeutische Pflegeprodukte für die strapazierte Brust oder auch die Ernährung in der Stillzeit, sowie der Umgang mit den zahlreichen Genussgiften. Auch der Aspekt der Umgebung in der man sein Baby nährt oder unterstützende Produkte im Bezug auf das Stillen sind wichtige Elemente, damit Mama und Baby eine angenehme Stillzeit erleben können.
So natürlich das Stillen an sich ist, so mühsam kann es durchaus für so manche junge Mutter werden. Als Mama mehrerer Kinder kennt man zumeist das Stillgefühl, wie sich die Brust anfühlt und wie man besonders die empfindlichen Brustwarzen durch wenige Maßnahmen schonen kann. Schonen im Übrigen deshalb, weil so ein kleiner zahnloser Kiefer, wie es das Neugeborene bereits hat, ziemlich kräftig zu drücken kann. Zudem kommt es besonders beim ersten Kind sehr oft zu einer Art Dauernuckeln des Säuglings an der Brust, die in der Folge dann mitunter kleine Risse oder schmerzhafte Rötungen bekommt. Mit etwas Vorbereitung kann man allerdings oftmals genau diesen „Nebenwirkungen" des Stillens aktiv und vor allem auch effektiv begegnen.
Zu diesen Maßnahmen zählt in erster Linie das Nicht-über-Pflegen der Brustwarzen. Je mehr man als Frau hier mit Creme oder Lotion versucht, diese weich und gepflegt zu halten, umso weniger können die Brustwarzen „abhärten". Abhärten mag sich etwas brachial anhören, ist es jedoch ganz und gar nicht, denn schlussendlich bleiben die Brustwarzen und die Warzenhöfe ganz in ihrem Naturzustand. In Anbetracht dessen, dass das Baby mitunter viele Monate mehrmals am Tag zum Stillen an die Brust angelegt wird, ist es nur von Vorteil hier Natürlichkeit walten zu lassen. Diese ermöglicht es den Brustwarzen eine Resistenz gegen die feuchte Wärme der Kombination aus Milch und Babyspeichel aufzubauen, sodass kleinere Entzündungen und somit mögliche Beschwerden von Beginn an des Stillens außen vor bleiben.
Das Stillen ist genau wie die Schwangerschaft und die Geburt die natürlichste Form einem Baby das zu geben, was die Natur für das Kind, seine Verdauung, sowie die Entwicklung des gesamten kleinen Organismus vorgesehen und sehr gut geplant hat. Die Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung hervorragend auf den kindlichen Organismus eingestellt, zeigt sich hierbei als ausgewogen in der Zusammensetzung der lebenswichtigen Nährstoffe und ermöglicht es dank dessen als perfekte Nahrungsquelle zu dienen. Auch wenn die heutige industrielle Babynahrung sehr nah an die natürliche Muttermilch herankommt, ist und bleibt es eine künstliche Nachahmung eines optimalen Naturprodukts. Sicherlich gibt es viele Faktoren, die es nötig werden lassen auf so genannte Pre-Babynahrung zugreifen zu müssen, doch angesichts der Inhaltsstoffe und den zahlreichen Vorteilen des Stillens, sollte diese zumindest in den ersten Lebensmonaten des Babys die zweite Wahl sein.
Mutter Natur hat sich gewiss etwas dabei gedacht, dass die Muttermilch eine ganz bestimmte Ansammlung von lebensnotwendigen Nährstoffen aufweist. Besieht man sich einmal diese Nährstoffe etwas genauer, dann wird rasch klar, dass man mit der Muttermilch seinem Kind eine optimale Versorgung bietet. Nicht nur im Bezug auf das Stillen des Hungers und dem kindlichen Wachstum, sondern auch und ganz besonders hinsichtlich der Stärkung der Immunabwehr.
Muttermilch ist reichlich mit Kohlenhydraten (Laktose) gesegnet, jedoch mit weitaus weniger Eiweiß als es bei der Kuhmilch der Fall ist. Bestimmte Enzyme, so etwa fettspaltende Enzyme, sind dem Säugling bei dessen Fettverdauung eine wertvolle Unterstützung. Ebenfalls in einer Kombination enthalten sind die Vitamine A, C und E, wenig B-Vitamine und Vitamin K. Letzteres ist im Besonderen auch für den Knochenaufbau des Kindes ein entscheidendes Element, von der Regulierung der Blutgerinnung ganz zu schweigen.
Wer nun glaubt damit sei die Palette der mütterlichen Milch vollkommen, wird gleich noch mehr zum Staunen kommen, denn in der Muttermilch ist noch viel mehr Gutes für das Neugeborene und den Säugling. So enthält sie ein weiteres Enzym namens Lysozym, das in der Muttermilch durch Zellen der Immunabwehr gebildet wird und somit dem Baby schon beim Trinken eine gehörige Portion Abwehrkraft mitgibt. Abgerundet wird die Muttermilch durch Mineralstoffe und Spurenelemente, wie etwa Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Folsäure oder auch Selen. Das Geniale an der Muttermilch und dem Stillen ist zudem, dass man es als Mama in der Hand hat, was das Kind über die Nahrungsaufnahme ergänzend Gesundes erhalten kann. Hierzu zählen die wertvollen Omega-3-Fettsäuren ebenso als auch weitere spezifische Spurenelemente. Besonders die Fettsäuren sind nachweislich schon bei der Säuglingsernährung perfekte Spieler in Sachen Wachstum und Entwicklung des gesamten kleinen Körpers.
Grundsätzlich benötigt eine Brust, die stillt, keine besondere Pflege und je weniger man an pflegende Produkte an sie bringt, umso besser ist es schlussendlich für die strapazierten Brustwarzen. Wichtig ist generell für Hygiene zu sorgen. Diese sollte jedoch nicht in desinfizierenden Mitteln liegen, sondern viel mehr in einer sanften Reinigung. Lauwarmes Wasser, ein weicher Waschlappen und allenfalls beim Duschen oder Baden ein mildes Duschgel ohne Duftstoffe sind hierbei schon die ausreichenden Utensilien. Nicht immer ist es notwendig die Brust nach jeder Stillmahlzeit zu waschen, denn gerade bei kleinen Rissen in der empfindlichen Haut, können einige Tropfen der Muttermilch für Heilung sorgen. Sich morgens und abends die Brust sanft abzuwaschen und diese anschließend trocken zu tupfen, genügt bereits, um die Brust für die nächste Stillzeit optimal vorzubereiten.
Zeigt sich allerdings die zarte Haut an der Brust als gereizt und schmerzend, dann helfen pflegende und heilunterstützende Präparate, die für das Baby selbst beim Stillen nicht riskant sind. Wichtig ist allerdings, dass man bei einer Anwendung von speziellen medizinischen Produkten die Brust vor dem Stillen abwäscht, denn aufgrund mancher nicht gerade berauschenden Geschmäcker der Salben oder Cremes, kann es durchaus sein, dass das Baby nicht trinken mag und den Kopf instinktiv und fast schon angewidert von der Brust abwendet. Ist man sich als junge Mutter unsicher, welches Produkt man nun verwenden soll, wenn die Brustwarzen durch ein häufiges Stillen wund geworden sind, sollte man sich einen entsprechenden Rat bei seinem Gynäkologen, einem Apotheker oder auch der Hebamme einholen.
Stillen an sich schmerzt nicht, es sei denn, man stillt sein Kind weit über die Zeit des ersten Zahnes hinaus und das Kleine beißt im Eifer des Gefechtes einmal zu. Allerdings ist gerade die erste Zeit vom Milcheinschuss bis zur Gewöhnung der Brustwarzen an das Stillen, manchmal von einem Ziehen bis Schmerzen begleitet. Normalerweise lassen die Beschwerden nach spätestens vier Wochen nach und die Brust hat sich an das kräftige Saugen, dem Entleeren und Füllen der Brüste ebenso gewöhnt als auch an eine rund zwanzig minütige Feuchte während dem Stillens selbst.
Zeigen sich solche Startschwierigkeiten helfen bereits wenige Maßnahmen und das eine oder andere Hausmittel, diese Beschwerden der Brust abzumildern. Ein altes Hausmittel bei schmerzenden Brüsten findet sich im Quark. Neben seinen wertvollen Inhaltsstoffen, zeigt er durch die vorherige Kühlung im Kühlschrank einen sehr guten Effekt bei heißen und schmerzenden vollen Brüsten. Man kann die Quarkauflage direkt aus Quark auf die Brust auflegen und mit einem Handtuch abdecken. Wem frischer Quark allerdings zu unangenehm und auch krümelig ist, findet heute mittlerweile so genannte Quark-Packs, die super bequem im Kühlschrank gelagert werden und bei Bedarf nur noch auf die Brust gelegt werden müssen.
Als Prävention gegen Schmerzen und Entzündungen der Brust, empfiehlt es sich darauf zu achten, dass das Baby beim Stillen die Brüste möglichst leer trinkt. Schafft es das Baby aus Müdigkeit, Krankheit oder auch einfach aus Faulheit nicht, dann hilft es sich selbst die Brüste von oben nach unten auszustreichen. Hilft das mit den Händen ausstreichen nicht weiter, dann bleibt noch die Möglichkeit des Abpumpens mit einer Milchpumpe, die man in der Apotheke erhalten kann. Auch warme Bäder unterstützen den Milchfluss, da insgesamt der Körper entspannt und somit der schmerzhafte Druck in der Brust nachlässt. Im Übrigen sind gerade in den ersten vierzehn Lebenstagen eines Kindes wunde Brustwarzen durchaus normal, da bereits Studien aufzeigen konnten, dass rund 34% der jungen Mütter unter solch einem Problem zu leiden haben. Allerdings legen sich diese Startschwierigkeiten zumeist innerhalb weniger Wochen und gehören dann der Vergangenheit an.
Möchte man sein Baby stillen, dann sollte man sich bewusst sein, dass für einige Monate alles etwas anders für die Brust ist. So unterliegt sie dem natürlichen Rhythmus des Füllens und Leerens, das je nach Baby zwischen zwei und vier Stunden der Fall ist. Zudem wird ein mit Muttermilch gefüllte Brust um bis zu zwei BH-Nummer größer und demzufolge auch schwerer. Ein gut sitzender BH ist hier absolut ein Vorteil und beugt Rückenschmerzen ebenso vor als auch einer möglichen Hängebrust. Grundsätzlich benötigt man keinen speziellen Büstenhalter in der Stillzeit, allerdings erweisen sich gerade Still-BHs als eine hervorragende Hilfe. Diese sind zunächst aus kochfester Baumwolle, was der Hygiene deutlich entgegenkommt, sowie der Möglichkeit den vorderen Teil des BHs auszuhängen, sodass die jeweilige Brust freiliegt ohne ein umständliches Herauskramen der Brust durchführen zu müssen.
Aufgrund der nur wenigen Monate, die man in der Regel sein Baby stillt, genügen zwei bis drei Still-BHs, die am besten in zwei unterschiedlichen Größen sein sollten. Anfangs ist die Brust größer, voller und schwerer und ein BH in einer bis zu zwei Nummern größeren Variante ist sehr von Vorteil. Hat sich der Milchfluss und das Stillen dann nach knapp vier Wochen eingependelt, wird zumeist die Brust wieder kleiner, sodass man hier wiederum auf einen BH zurückgreifen sollte, der eine Nummer kleiner als der erste ausfällt. Wichtig ist es auf jeden Fall darauf zu achten, dass es sich bei dem ausgewählten BH um einen handelt, der aus kochfester Baumwolle und weich vom Material ist. Preislich liegen Welten zwischen den einzelnen Modellen, doch sollte man sich stets bewusst sein, dass die Stillzeit nur rund drei bis sechs Monate dauert und deshalb sehr teure Modelle nicht unbedingt finanziell von Interesse sein können, zumal sich auch günstige Modelle als qualitativ hochwertig und praktisch erweisen.
Ein wichtiger Aspekt in der Zeit des Stillens seines Babys ist die Ernährung. Junge Mütter sind sich da oftmals unsicher, denn auch in diesem Bereich gibt es Weisheiten der Großmütter, die nicht nur Zweifel aufkommen lassen, sondern sehr oft in die Rubrik Ammenmärchen gehören. Wie in der Schwangerschaft auch, muss man in der Stillzeit nicht für Zwei essen. Viel wichtiger ist es allerdings, dass man sich bei der Auswahl der Lebensmittel und der Mahlzeiten vor Auge hält, dass diese möglichst nährstoffreich sein sollten, um bei sich als Mutter und auch bei dem Baby einen Nährstoffmangel ausschließen zu können. Doch was heißt das nun konkret „nährstoffreich"? Genauer betrachtet versteckt sich hinter diesem Wort und der damit einhergehenden Empfehlung, etwas recht einfaches: Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Eiweiße und Kohlenhydrate. Eigentlich nichts anderes als das, was man auch sonst als Empfehlung für eine gesunde Ernährungsweise von Ernährungsexperten und Ärzten zu hören bekommt.
Vitamine in Form von frischem oder tief gekühlten Obst und Gemüse sind für die Abwehrkräfte sehr entscheidend. Da in der Muttermilch alle Nährstoffe angesammelt und an das Baby weitergegeben werden, findet bei dem Genuss von Gemüse und Obst hier eine Synthese statt, die dem Baby dabei hilft eigene Abwehrkräfte aufzubauen. Zudem werden die Knochen, die Ansätze der Zähne, Sehnen, Bänder und Muskeln gestärkt, wobei hier die Mineralstoffe und Spurenelemente als Zuspieler natürlich von großer Wichtigkeit sind. Milchprodukte, helles Fleisch, Fisch oder auch ab und an rotes Fleisch, wie Rind oder Schwein, sowie magere Wurst sind in der Ernährung während der Stillzeit optimal. Generell sollte man sich als Mama darüber im Klaren sein, dass alles was man zu sich nimmt auch an das Baby weitergegeben wird. Gutes wie Schlechtes, wobei man natürlich als Mutter lieber das Gute für sich und das Kind auswählen wird. Wertvolle Omega-3-Fettsäuren und Jod finden sich zum Beispiel im Fisch oder Leinöl, Proteine in Joghurt, Käse oder auch Quark, Vitamin A in Eiern oder Eisen im roten Fleisch. Sich ein bisschen mit den Inhaltsstoffen der unterschiedlichen Lebensmittelgruppen zu beschäftigen, ist hier ein entscheidender Vorteil und das nicht nur für das Wachsen und Gedeihen des Babys, sondern auch im Bezug auf die mütterliche Energie oder Figur.
Großmütter warnen zumeist die werdenden oder gerade jungen Mütter vor dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel in der Zeit des Stillens. Hierzu zählen Südfrüchte ebenso als auch bestimmte Gemüsesorten, die einem blähenden Charakter zu gesprochen werden. Nun, hier muss man etwas relativieren, denn erstens gibt es keine Generalisierung für jede Mutter und jedes Kind und zweites hat sich in vielen Studien die eine oder andere großmütterliche Empfehlung als nicht haltbar erwiesen. Tatsache ist es allerdings, dass man das was man isst an das Baby abgibt und sich jedes einzelne Lebensmittel selbst den Geschmack der Muttermilch beeinflusst. Isst eine Mutter beispielsweise Spargel oder sehr viel Knoblauch, kann es durchaus vorkommen, dass der Säugling beim Stillen angewidert den kleinen Kopf zur Seite dreht und keine Lust auf Essen hat und das auch dann, wenn der Hunger mächtig ist.
Ebenfalls möglich ist es bei einem hohen Verzehr von säurehaltigen Früchten, dass der Babypopo wund wird. Allerdings ist das zumeist nur dann der Fall, wenn der Säugling längere Zeit nicht gewickelt wurde und somit die zarte Babyhaut am Popo im scharfen Urin liegt. Achtet man darauf, dass der Windelwechsel alle zwei bis drei Stunden am Tag durchgeführt und die Haut des Kindes mit einer entsprechenden Pflege geschützt wird, darf man auch als stillende Mutter gerne seinem Hang zu Mandarinen, Orangen und Co nachgehen. Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit blähenden Nahrungsmitteln, wie es etwa bei den meisten Kohlsorten der Fall ist. In Maßen genossen, schadet der Verzehr weder der Mama noch dem Kind, wobei es trotz allem ratsam ist gerade in den ersten drei Monaten nach der Geburt das Baby nach dem Genuss derartiger Nahrungsmittel zu beobachten. Bei sehr empfindlichen Kindern mit einer Neigung zu den Drei-Monatskoliken, sollte man auf das Verhalten der Kinder achten, wenn man als Mutter zu Kohl gegriffen hat. Zeigt sich tatsächlich bei dem Säugling eine Zunahme an Blähungen oder schmerzhaften Bauchkrämpfen, dann sollte man lieber einige Zeit auf die verschiedenen Kohlsorten verzichten.
Das Stillen ist eine der Hochleistungen, die der weibliche Körper zu leisten hat. Durchschnittlich sechsmal am Tag verlangt das Baby nach seiner Nahrung, was bedeutet, dass die Milchproduktion der Mutter fast rund um die Uhr im Einsatz ist. Da die Muttermilch selbst auch aus viel Wasser besteht und der mütterliche Körper ebenfalls sein tägliches Quantum an Flüssigkeit benötigt, ist es wichtig, dass man als Mama dafür sorgt den Wasserpegel im Organismus konstant zu halten. Grundsätzlich ist jedes Getränk erlaubt, wobei natürlich auch angesichts der eigenen Kalorienaufnahme und dem Ziel das vorgeburtliche Gewicht wieder zu erhalten, es weitaus besser ist auf zuckerhaltige Getränke möglichst zu verzichten. Wasser, und hier bevorzugt mit wenig Kohlensäure oder stilles Wasser, verschiedene Teesorten oder auch Mixgetränke aus Wasser und verschiedenen Säften sind geradezu optimal und auch noch kalorienarm.
Bei alkoholischen Getränken sollte man jedoch wie auch in der Schwangerschaft eher vorsichtig sein. Zwar glauben viele Mütter, dass beim Stillen Alkohol nicht so schädigende Auswirkungen wie in der Schwangerschaft hat, doch zeigt sich in der Realität dieser Gedanke als Trugschluss. Sich bewusst zu machen, dass sämtliche aufgenommenen Nährstoffe und Gifte über die Muttermilch in den kindlichen Organismus gelangen, macht dann auch rasch plausibel, weshalb man in der Stillzeit lieber auf Alkohol verzichten sollte. Allerdings kann man durchaus ab und an ein Gläschen Sekt trinken, doch auf harte und somit hochprozentige Getränke sollte man dann doch besser verzichten. Die Auswirkungen können bei dem Baby zu Unruhestände ebenso führen als auch zu Entwicklungsstörungen des Körpers und vor allem des Gehirns.
Neben alkoholischen Getränken, gibt es noch eine Vielzahl an Genussgiften, die weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit für das Baby gut sind. Nikotin, Medikamente und Drogen in jeglicher Form, wirken umgehend auf das Kind ein und führen mitunter zu schweren Schädigungen. Entzugserscheinungen, Entwicklungsstörungen, eine geringes Gewicht, Unruhe oder gar eine Überlastung der kleinen kindlichen Entgiftungsorgane, wie Leber oder Nieren, sind immer wieder die negativen Folgen von toxinen Stoffen. Hier als Mutter verantwortlich zu handeln, bedeutet komplett auf diese Genussgifte während der Stillzeit zu verzichten.
Viele Mütter klagen über Stillschwierigkeiten und sind zumeist kurz davor total entnervt abzustillen. Bei einer näheren Betrachtung zeigt sich allerdings, dass der Faktor Ruhe während der Stillmahlzeiten ein oft ausschlaggebender Punkt ist, der das Stillen so problematisch macht. Für den Säugling ist die Mahlzeit an Mamas Brust ein hoch emotionaler Vorgang, der weitaus mehr als nur eine bloße Nahrungsaufnahme darstellt. Die Mama ganz nah fühlen, riechen, ihre Hände auf dem Rücken oder Kopf spüren und dabei durch ein intensives Saugen den kleinen hungrigen Magen beruhigen, sind hierbei für das Baby wundervolle Erfahrungen. Allerdings heißt das für das Kind auch Anstrengung und viel Anregung außerhalb der Wiege oder des Bettchens. Legt man nun als Mutter sein Baby gerade an und es klingelt an der Tür oder das Telefon läutet und man unterbricht das Stillen, dann wird das Baby ebenso nervös wie man als stillende Mama selbst. Eine halb ausgepackte Brust, ein schreiendes Baby auf dem Arm und dann noch die Freundin am Telefon, die einem ihr Leid klagen will, sind wirklich keine guten Kombinationen für eine ruhige Stillmahlzeit. Dass das Baby darauf negativ reagiert, plötzlich nicht mehr an der Brust trinken will oder auch mit Speien anfängt, darf dann nicht verwundern.
Solche Störquellen ebenso auszuschalten als auch um einen rum hüpfende Geschwisterkinder, ein laufender Fernseher oder lautstarke Musik aus der Anlage, lässt wirklich ruhige Minuten für diesen innigen und wichtigen Moment aufkommen. Mutter und Kind können sich auf sich konzentrieren, die Milch fließt so wie sie sollte und das Baby kann die rund vierzig Minuten dauernde Stillmahlzeit in aller Ruhe genießen. Besonders auch nachts ist dieses kindliche ruhige genießen sehr von Vorteil, denn oftmals schläft das Baby dann gleich satt und zufrieden an der Brust ein und braucht nur noch in sein Bettchen gelegt zu werden. Eine Tatsache, die für mehr Schlaf auch bei der Mutter sorgt, die in den ersten Wochen und Monaten zumeist unter einem akuten Schlafmangel leidet.
Letzte Aktualisierung am 08.03.2021.