Junge und werdende Mütter hören zumeist von Ärzten, Hebammen und erfahrenen Müttern, dass das Stillen viele Vorteile hat. Für das Baby und die Mutter wohl bemerkt, denn gerade auch als Frau profitiert man von dem Stillen des Kindes und das sowohl seelisch als auch körperlich. Doch auch das Stillen hat wie alles im Leben auch eine Kehrseite der Medaille. Hier lässt nun mal genau nachlesen welche Vor- und Nachteile das Stillen für alle Beteiligte beinhaltet. Bei genauerer Betrachtung wird man rasch feststellen, dass die Vorteile gegenüber den Nachteilen beim Stillen jedoch deutlich überwiegen.
Einer der größten Vorteile gleich mal zu Beginn: Zu jeder Zeit bekommt das Baby eine ausgewogene und perfekt temperierte Mahlzeit. Beim Stillen entfallen das umständliche Fläschchen richten bei Tag und bei Nacht und auch das mehrmalige Testen der Temperatur mittels Eigentest in der Ellenbeuge, an den Lippen oder auch gleich im Mund, entfallen somit ebenfalls. Sicherheit hoch Zehn vor möglichen Verbrennungen im Kindermund ist bei der Muttermilch also garantiert. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Muttermilch bekommt der Säugling eine ausgewogene Mahlzeit, die reich an Nährstoffen ist und zeitgleich auch die Immunabwehr mittels Enzymen aufrecht erhält. Dank diesen Enzymen, lässt sich durch das Stillen Allergien ebenso vorbeugen als auch möglichen Infektionen. Nicht zu mager, nicht zu fett im Gehalt, wird durch das Stillen einem späteren Übergewicht des Kindes effektiv vorgebeugt. Angesichts der zunehmenden adipösen Kinder (Fettsucht) übrigens ein nicht zu verachtender Aspekt. Das jedoch nur beiläufig als Anmerkung. Wirklich Zeit-, Nerven- und Schlafsparend, lässt sich ein nächtliches durch die Wohnung wandern zum Fläschchen richten durch das Stillen ausschließen. Einzig das Kind zu sich ins Bett holen, was zumeist recht simple ist, da die meisten Eltern ihr Baby in den ersten Monaten mit im Schlafzimmer haben, unterbricht die Nacht, jedoch in weitaus geringerem Ausmaß als wenn man nicht stillt.
Weitere Vorteile, wenn man sein Kind stillt, finden sich in der körperlichen und seelischen Entwicklung des Babys. Körperlich bekommt es jeweils eine perfekt auf den kleinen Organismus zusammengestellte Mahlzeit. Ob der Aufbau der Muskeln, der Zähne, der Knochen, Sehnen und Bänder-die Muttermilch nährt hier im wahrsten Sinne des Wortes. Das Saugen selbst, unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion beim Säugling, sodass auch hier viele positive Effekte entstehen. Emotional gibt es zwischen Mutter und Kind kaum vergleichbares, einmal von der Zeit der noch engeren Bindung im Mutterleib abgesehen. Die Nähe beim Stillen gibt dem Baby die Sicherheit, dass die Mama da ist. Der Geruch der Mutter beruhigt das Kleine schon beim Stillvorgang, die streichelnden Bewegungen der mütterlichen Hand ähneln denen einer Massage, beruhigen und aktivieren die Zell- und Nerventeilung gleichermaßen. Dass beim Stillen das Urvertrauen erhalten bleibt und auch gefördert wird, ist einer der weiteren größten Vorteile des Stillens, denn genau das macht die Basis für die spätere emotionale und charakterliche Entwicklung des Kindes aus.
Zu guter Letzt ist das Stillen super praktisch. Egal ob man gerade in der Stadt unterwegs ist, bei der Freundin oder der Verwandtschaft sitzt, einen Ausflug macht oder im Wartezimmer des Kinderarztes sitzt: Stillen geht jederzeit und überall. Nur selten muss eine stillende Mutter in der Öffentlichkeit noch merkwürdige Blicke ertragen und da man sehr dezent stillen kann, erregt man in der Regel damit auch kein öffentliches Ärgernis. Ohne Flaschenwärmer und Co bekommt das Baby dann auch bei Bedarf schnell und wohl temperiert seine Mahlzeit. Man hat hierbei weder das Problem wo man das Fläschchen warm machen kann und auch eingetrocknete Milchreste (die sehr hartnäckig sein können) bleiben hier außen vor. Abgerundet werden die vielen Vorteile des Stillens durch den Faktor finanzielle Ersparnis, denn Muttermilch ist kostenlos, jederzeit verfügbar und unterliegt keinem Mindesthaltbarkeitsdatum, es sei denn, man hat sie abgepumpt und im Kühlschrank vergessen. Dass Abpumpen ist übrigens eine sehr geschickte Variante, um als stillende Mutter auch mal für längere Zeit aus dem Haus gehen zu können, da dann der Vater des Kindes, die Oma, Geschwister oder auch der Babysitter wunderbar das Baby füttern können.
Hört sich witzig an nicht wahr: Stillen soll nach der Geburt erst einmal den Fitnesstrainer und auch noch einen Therapeuten ersetzen können. Tatsächlich liegt hier viel Wahrheit in dieser Aussage verborgen. So unterstützt das Stillen nach der Geburt die Rückbildung der Gebärmutter, was eine Frau allein daran spüren kann, dass beim Stillvorgang ein ziehendes und kribbelndes Gefühl im Unterleib entsteht. Spürbare Bewegungen der Gebärmutter zeigen somit an, dass sie sich auf ihre ursprüngliche Größe zurückentwickelt. Schmerzhaft ist diese Rückbildung übrigens nicht, weshalb man sich hier keine Sorgen zu machen braucht. Ebenfalls ein positiver Effekt ist die Reduzierung der Blutungsgefahr und der Schutz vor Infektionen an sich. Ergänzend zu dieser eigenständigen Körperstraffung und Immunkräftigung, kommt dann noch der Aspekt der Kalorienverbrennung hinzu. Stillen kann schlank machen. Auch das ist kein Spaß, sondern eine Tatsache. Zwar genügt es nicht nur zu stillen, sondern auch auf eine fettarme und nährstoffreiche Ernährung zu achten, aber als Unterstützung auf dem Weg der vorgeburtlichen Figur wirklich ein nicht zu verachtender Faktor, besonders wenn man beachtet, dass genau diese Sorge um die Figur die meisten Frauen durch die Zeit der Schwangerschaft begleitet.
Emotional wirkt sich das Stillen des Kindes ebenso wirkungsvoll aus. Alles ist neu, besonders natürlich beim aller ersten Kind und viele Mütter können nicht gleich eine innige Bindung zu dem Neugeborenen herstellen. Das Stillen unterstützt diesen Aufbau der Nähe zum Kind und festigt die Mutter-Kind-Beziehung in einem entscheidenden Maße. Ausschlaggebend ist natürlich auch der Geruch des Babys, der ihm eigen und auch mit keinem anderen Duft dieser Welt vergleichbar ist. Viele Mütter riechen an ihrem Baby vor oder nach dem Stillen und erleben dabei ein ganz besonders Gefühl der Verbundenheit. Selbst Studien konnten hierzu belegen, dass Mütter „blind" ihr Baby am Geruch erkennen können. Auch als Prävention vor dem Baby Blues, den viele frisch gebackene Mütter mit einer Müdigkeit, Erschöpfung oder Anfälligkeit zum Tränen fließen lassen erleben, kann das Stillen eine wirksame Gegenmaßnahme darstellen.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2009.