Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten sind tendenziell bei kleinen und großen Menschen auf dem Vormarsch. Immer wieder ein heiß diskutiertes Thema stellt in diesem Kontext auch das Zufüttern unter sechs Monaten dar. Widersprüchliche Studienergebnisse machen es den Eltern nicht gerade einfach, die bestmögliche Ernährungsform auf Anhieb auszuwählen. So gehen neueste Erkenntnisse dahin, dass man durchaus Babys unter sechs Monaten mit Kuhmilch und anderen Nahrungsmitteln konfrontieren sollte, um dem kindlichen Immunsystem die Möglichkeit der Antikörperproduktion zu geben und somit spätere Allergien weniger Vorschub leisten zu können. Hingegen sprechen sich andere Experten genau dagegen aus, was der Verwirrung bei den Eltern eines Säuglings natürlich nicht gerade förderlich ist.
Nun, zeigt das Kind keine deutlichen bereits vorhandenen Allergien auf, dann sollte man als Eltern ab etwa der 12. Woche mit Karottensaft in der Milch oder ab dem sechsten Lebensmonat mit einer Gemüsesorte nach der nächsten und auch Getreide, sowie Obst und Fleisch beginnen. Dies gilt jedoch nur dann, wenn das Baby keine gesundheitlichen Auffälligkeiten hat oder auch der Kinderarzt sehr bewusst zu einer HA-Ernährung seine Empfehlung ausspricht. HA bedeutet im Ganzen „Hypoallergen" und erweist sich seit Ende des 20. Jahrhunderts als eine Ernährungsmöglichkeit bei Kindern die sehr empfindlich auf Lebensmittel mit Milcheiweiß reagieren oder aufgrund einer Vererbung bereits Allergien haben oder die Wahrscheinlichkeit eine zu bekommen bei ihnen sehr hoch ist.
Hypoallergene Babynahrung wird bei der Herstellung einer Hydrolisierung unterzogen. Das heißt, dass ein potenziell allergiegefährdendes Fremdeiweiß aus Soja, Milch, Kasein oder auch Rinderkollagen aufgespalten und in kleine Bruchstücke zerlegt wird. Der Effekt auf den kindlichen Körper erfolgt insofern, als das das Immunsystem diese kleine Bruchstücke nicht als „fremd" ansieht, im Organismus passieren und auch die Darmwand durchdringen lässt ohne allergische Reaktionen auszulösen. Je höher der Grad der Hydrolyse ist, desto geringer fällt die Wahrscheinlichkeit aus, dass das Kind mit einer Unverträglichkeit reagiert. Erhältlich sind die HA-Produkte sowohl als Anfangs- als auch als Folgemilch, allerdings kann es durchaus sein, dass die Babys diese Nahrung verweigern, da sie doch reichlich bitter schmecken kann. Um dem zu entgehen, kann man zum Beispiel etwas Birnensaft oder ähnliches zugeben. Ob man seinem Kind überhaupt HA-Nahrung geben soll, kann durch ein Gespräch mit dem Kinderarzt geklärt werden.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2009.