Zu den wesentlichen Fortschritten in diesem Lebensabschnitt gehören bei der Entwicklung der Motorik, die Verbesserung der Feinmotorik und des Gleichgewichtssinn. Die Kleinkinder sind feinmotorisch so weit entwickelt, dass sie größere Perlen aus Holz oder Kunststoff auf einen Faden auffädeln können. Sie lernen jetzt auch den Gebrauch von Gabel und Löffel. Am besten lässt sich das Essen mit Besteck lernen, indem man den Kindern extra Kinderbesteck kauft. Es ist beliebt. da es meist bunt ist und Motive aufgedruckt sind, außerdem ist es kleiner und die Gabel ist nicht so spitz an ihren Enden.
Durch das bessere Gleichgewicht können die Kinder allmählich auf einem Bein stehen und lernen bald auf einem zu hüpfen. Die Treppe stellt kein Problem mehr dar, sie wird spielend leicht rauf und runter gegangen und viele Kinder benutzen die letzte Stufe,um herunter zu springen. Den Kindern kann nun Dreirad fahren beigebracht werden. Ein Laufrad würde sich auch eignen, denn diese eignen sich gut um die Kinder auf das Fahrradfahren vorzubereiten. Auf einem Laufrad können sie sich mit den Füßen fortbewegen und ihr mangelndes Gleichgewicht ausgleichen. Schnell lernen sie aber. immer größere Strecken mit angezogenen Füßen zu rollen. Sie können auf Mauern balancieren, einen Ball wegwerfen oder wegkicken.
Das Ankleiden und Waschen kann immer selbstständiger von den Kleinkindern übernommen werden. Sie entscheiden mehr und mehr, was sie gerne anziehen würden und haben auch Lieblingskleidung, die sie am liebsten die ganze Zeit tragen würden.
Der Wortschatz der Kinder ist in der letzen Zeit sehr schnell gewachsen. Aufgrund dessen ist es ihnen jetzt möglich. ganze Sätze zu bilden. Schwierigere Laute werden immer besser ausgesprochen und die Kinder fangen an,. Nebensätze zu gebrauchen. Diese werden durch Worte wie „und, und dann, wenn, weil, als" eingeleitet. Zeitangaben wie „vorgestern" zum Beispiel, sind ihnen aber noch immer kein Begriff und werden daher auch nicht bewusst gewählt.
Die Konzentration lässt es zu, dass die Kleinkinder einer Geschichte folgen können, die viele Bilder zur Unterstützung hat. Unermüdlich stellen die Kinder Fragen zu den Gegenständen,die sie sehen und erwarten stetig Antwort von den Eltern. Das trainiert das Sprechen und bietet den Eltern gleichzeitig die Gelegenheit, die Kinder zu verbessern, indem sie die Sätze noch einmal richtig nachsprechen.
Die Kleinen spielen gerne Situationen aus ihrem Leben mit den Erwachsenen nach. Dabei wird an die Eltern, oder gute Bekannte, eine Rolle vergeben und an sich selbst. Dabei lassen sie ihrer Fantasie feien Lauf, sie erfinden eine eigene Geschichte, Gegenstände und Personen. Sie können sich an ihre eigenen Spielregeln halten, aber auch an die der anderen. Das Kleinkind spielt gerne mit anderen und teilt dabei gerne mit den anderen. Die meisten Kinder fangen sogar an, im Haushalt zu helfen und entwickeln dabei einen Sinn für den Tagesablauf und für eine gewisse Ordnung. Sie zeigen Fürsorge für andere, wenn jemand traurig ist, kommen sie, um zu trösten. und sie zeigen Zuneigung für andere Personen.
Die meisten Kinder sind tagsüber schon trocken. Nachts benötigen sie meist noch eine Windel. Ein weiteres Problem ist, dass die meisten Kinder nachts noch Angst haben. Sie wachen öfters auf und versuchen zu den Eltern zu gelangen oder weinen. Ihnen kann geholfen werden, indem die Eltern ein so genanntes Nachtlicht brennen lassen, denn die Dunkelheit erschreckt das Kind am meisten, wenn es aufwacht.
Die Eltern sollten darauf achten, den Kindern Sicherheit zu bieten und ihre Ängste nicht zu fördern. Nur wenn sich das Kind seinen Ängsten auch stellt, kann es lernen, mit ihnen umzugehen, um sie dann zu überwinden. Die Kinder behaupten in diesem Alter von sich selbst, schon groß zu sein. Dies wirft bei den Eltern unter Umständen Probleme auf, da die Kinder immer versuchen, sich zu behaupten. Konsequenz wird nun von den Eltern gefordert, denn sie ist der goldene Mittelweg zwischen zu strenger und zu freundlicher Erziehung. Den Kindern sollte bewusst sein, dass es Grenzen gibt, werden diese überschritten, bekommen sie die Konsequenzen daraus zu spüren. Lernen die Kinder nicht von Anfang an, dass ein „Nein" wirklich beachtet werden muss, fangen sie bald an, Verbotenes trotz Warnung zu machen, da sie wissen, es folgt ja doch keine Bestrafung.
Problematisch wird eine inkonsequente Haltung der Eltern, wenn es um gesundheits- oder sogar lebensbedrohliche Situationen geht. Wenn die Kinder nicht lernen im Straßenverkehr sich zurecht zu finden und auf die Eltern zu hören, kann das fatale Folgen haben. Wichtig ist auch, dass die Eltern auf Situationen zwar bestimmt reagieren, dem Kind aber durch zu heftige Reaktionen Angst einjagen. Denn nur, wenn das Kind dem Erwachsenen vertraut, glaubt es ihm auch.
Wichtig ist, dem Kind zu erklären, warum es etwas nicht tun darf, dabei dürfen sich die Eltern dann auch nicht von Geschrei oder Gequengel der Kinder beeinflussen lassen. Sie dürfen sich nicht vor Konflikten scheuen und sollten in der Lage sein, Situationen zu erkennen, bei denen eine Ausnahme gemacht werden sollte. Wenn die Kinder älter werden, müssen neue Regeln her und ältere können mit dem Kind neu verhandelt werden. Das fördert den gegenseitigen Respekt und erhält die Zuneigung zueinander.
Dem Bewegungsdrang der Kinder sollte nachgekommen werden. Denn beim Spielen lernen Kinder spielerisch ihren Körper zu beherrschen. Sie messen mit anderen ihre Kräfte und tauschen dabei eigene Erfahrungen mit denen von anderen aus. Eine gute Möglichkeit für Eltern, ihr Kind körperlich zu fördern, stellt zum Beispiel der Kindersport dar. In fast jeder Gemeinde wird so etwas angeboten, entweder nur für die Kinder oder mit den Eltern zusammen.
Bei solchen Treffen sind die Kinder beaufsichtigt und sie lernen sich mit fremden Personen auseinander zu setzen. Manche Kinder haben sehr wenige Probleme dami,t auch mal ohne ihre Eltern zu sein. andere brauchen etwas länger, um mit der Trennung umgehen zu können. Diese Treffen sind in der Regel nur ein paar Mal die Woche für ein paar Stunden und helfen den Kindern somit auch. sich auf einen Kindergarten vorzubereiten. Vielleicht lernen sie dort auch schon Kinder kennen, die später denselben Kindergarten besuchen.
Die sprachliche Förderung besteht immer noch darin, möglichst viel mit dem Kind zu reden. Die Eltern sollten das Kind immer bestätigent, wenn es etwas erzählt oder wenn es etwas wissen möchte, dieses ausführlich in ganzen und vollständigen Sätzen zu erklären. Nur so lernt das Kleinkind korrekt zu sprechen.
Letzte Aktualisierung am 28.10.2009.